Am 23. Juni wird in ganz Dänemark anlässlich der Sommersonnenwende, der „Sankt-Hans-Aften“, gefeiert. Die Stimmung ist vielerorts unvergleichlich, die ganze dänische Küste erstrahlt von vielen Feuern, den „Sankt-Hans-bål“. Man kann sie auch „Scheiterhaufen“ nennen, denn an diesem Abend werden die Hexen mitsamt ihrem Besen auf den „Bloksbjerg“ (dem Brocken) in den Harz geschickt.

Diese Mittsommertradition wird in Dänemark in diesem Jahr an einigen Orten eventuell ausfallen. Denn das Sankt-Hans-Feuer, in dem eine Strohhexe verbrannt wird, darf aufgrund der Trockenheit jetzt schon in einigen Kommunen nicht entzündet werden. Und das Verbot könnte sich noch ausweiten.

Obwohl es am Donnerstag in Dänemark vielerorts etwas regnete, bleibt es aufgrund der vorherigen, lang anhaltenden Trockenheit weiterhin gefährlich, ein Feuer im Freien zu entzünden. Am Freitag ist die Zahl der Kommunen, die ein solches Feuer untersagen, von 65 auf 98 gewachsen, berichtet die dänische Bereitschaft (Danske Beredskaber). Dieses wird vermutlich dazu führen, dass die traditionellen Sankt Hans Feuer an mehreren Orten nicht stattfinden können.

Bereits jetzt steht fest, dass ein Sankt Hans Feuer nicht entzündet werden darf in den Kommunen Aarhus, Odder, Samsø und Skanderborg. Auf Bornholm gibt es ein vorläufiges Verbot bis zum 25. Juni. Mehrere Kommunen warnen vor einem bevorstehenden Feuer-Verbot zu Sankt Hans am 23. Juni.

Das Fest ist ein Überbleibsel aus der Zeit, in der man die Geburt Johannes des Täufers feierte, ein Fest also mit einer langen Tradition, teils aus dem christlichen teils aus dem heidnischen, germanischen Glauben.

Normalerweise kann man an fast allen Stränden in Dänemark die „Sankt Hans Feuer“ erleben, oft auch in Häfen, auf Plätzen und in Parks. Die meisten Feiern fangen um 20:00 Uhr an. Die Teilnahme ist kostenlos und immer ein Erlebnis – sowohl für Dänen als auch für Urlauber.

von

Günter Schwarz – 16.06.2018