(Malmö) – Eine Serie von Schüssen peitscht in Malmö durch die Nacht. Zwei Menschen sterben, vier oder fünf weitere werden verletzt. Wer oder was steckt dahinter?

Zwei Menschen sind am Montagabend im südschwedischen Malmö durch Schüsse getötet worden. Ein 18-Jähriger und ein 29-Jähriger starben, kurz nachdem sie in ein Krankenhaus gebracht worden waren, an ihren schweren Verletzungen, wie örtliche Medien berichteten. Vier weitere Menschen wurden bei dem Zwischenfall verletzt, berichtigte die Polizei ursprüngliche Opferzahlen. Die Untersuchungen am Tatort dauerten am frühen Dienstagmorgen an, hieß es unter anderem bei Aftonbladet.

Der Zeitung „Aftonbladet“ zufolge wurden die Opfer angegriffen, als sie ein Internet-Café im Stadtzentrum verließen. Augenzeugen gaben demnach an, dass mindestens ein Angreifer eine automatische Waffe getragen habe. Die Polizei machte zunächst keine Angaben zur Identität des mutmaßlichen Angreifers und dazu, ob es sich um mehrere Angreifer handelte. Auch zu den Opfern machte die Polizei keine Angaben. Medienberichten zufolge sollen mehrere von ihnen der Polizei bekannt gewesen sein.

Wie ein Augenzeuge dem schwedischen Blatt „Aftonbladet“ erzählt hat, hat er eine Schussserie von 15-20 Schüssen aus einer automatischen Waffe gehört. In den sozialen Netzwerken berichten User zudem, dass die Schüsse in Richtung von Fußball-Fans gingen, die in dem Moment den Sieg der schwedischen Mannschaft bei der Fußball-WM in Russland feierten.

Zunächst gab es keine Verdächtigen, die Suche nach dem Wagen dauerte am Morgen an. Die Ermittler baten die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung.

Es bestehe aber kein Grund für Unruhe in der Bevölkerung, betonte der Sprecher. Die Polizei sperrte nicht nur den Tatort ab, sondern bewachte auch das Krankenhaus, in dem die Verletzten behandelt werden. Nach Informationen der Zeitung „Sydsvenskan“ sind mehrere der Opfer polizeilich bekannt. Die Polizei ermittelt wegen Mordes.

Zwar ist die Kriminalitätsrate in Schweden relativ niedrig, in bestimmten Gegenden von Malmö, Stockholm und Göteborg hat die Gewalt jedoch zugenommen. Sie wird meist ausländischen Banden zugeschrieben, die im Drogenhandel und in der Prostitution aktiv sind.

von

Günter Schwarz – 19.06.2018