Als Kong Knut IV. der Heilige von Dänemark ein Heer zusammenziehen will, um England zu erobern, bricht ein Aufstand in Dänemark aus, und er wird am 10. Juli 1086 in der Nähe der von ihm gegründeten Kirche von St. Alban in Odense auf der Insel Fyn (Fünen) erschlagen. Nachfolger wird sein Bruder Olaf I., den er auf Grund von Bruderkämpfen gefangen gehalten hat.

Der um 1043 geborene Knut IV. der Heilige war König von Dänemark. Knut war der Sohn von Sven II. Estridsen. 1080 folgte er seinem Bruder Harald III. auf den Königsthron. Er versuchte, die Kompetenzen des Königtums auszuweiten, wobei er mit einer kirchenfreundlichen Politik versuchte, die Unterstützung der Bischöfe zu gewinnen. Einige Quellen behaupten, dass er die Anordnung gegeben habe, die Weihnachtszeit auf insgesamt 20 Tage bis zum 13. Januar, dem so genannten St.-Knut-Tag, zu verlängern.

Als er 1086 Truppen zusammenzog, um England zu erobern, brach ein Volksaufstand aus. Grund waren weniger seine Expansionspläne als seine wiederholten Eingriffe in die überlieferte Rechtsordnung des Landes, das großenteils noch auf dem germanischen Recht der Wikinger beruhte. Knut, sein Bruder Benedikt und einige Getreue wurden von aufgebrachten Bürgern in der von ihm errichteten St.-Albans-Kirche in Odense auf Fyn erschlagen, dem Vorgängerbau der heutigen Sankt Knuds Kirke, dem Dom von Odense.

Seine Ehegattin Adela, die Tochter des flandrischen Grafen Robert I., kehrte nach dem Tod ihres Mannes in ihre Heimat zurück. Ihr Sohn Karl wurde Graf von Flandern, ihre Tochter Ingegerd heiratete den schwedischen Adligen Folke den Dicken, Stammvater des Königsgeschlechtes der Folkunger.

Da Knut für seine kirchenfreundliche Politik bekannt war und in einer Kirche erschlagen wurde, wurde er zum Märtyrer erklärt. 1101 wurde er heiliggesprochen. Festtage sind der 19. Januar und der 10. Juli. Er ist der Schutzpatron Dänemarks.

Knut ist im Dom von Odense begraben. Knuts und Benedikts Überreste werden unterhalb des Altars in der Nähe der Krypta aufbewahrt; sein Skelett ist heute in einem Glassarg zu sehen. An seinem Grab vor dem Hochaltar fanden der Überlieferung nach auch Wunderheilungen von Blinden, Tauben und Kranken statt. Nach der Heiligsprechung Knuts 1101 wurde der Holzbau durch eine Kirche aus Travertin ersetzt, die zwischen 1300 und 1500 erweitert und umgebaut wurde.

von

Günter Schwarz – 09.07.2018