(Kolding) – Die Urlaubszeit ist für viele gleichbedeutend mit Ausflügen an den Strand, aber man kann dabei auch die Füße in einen Haufen Abfall am Strand setzen. Das Meer ist zur Müllhalde geworden – und der Müll treibt an die Küsten. In Kolding können nun auch die Strandbesucher aktiv an der Bekämpfung des Müll an der See teilnehmen.

Auf der Nordseeinsel Fanø wird bereits seit längerer Zeit gegen den Abfall geführt, und dieser wird gesammelt. Geschätzt wird, dass an der Westküste jedes Jahr rund 1.000 Tonnen Abfall eingesammelt wird. Jetzt wird die Initiative an die Ostküste exportiert. In Kolding können die Strand- und Badegäste nun aktiv an der Bekämpfung von Müll teilnehmen.

Badegäste und Spaziergänger an den Stränden der gesamten Gemeinde können jetzt vorort einen Abfallbeutel ziehen.

Martin Pedersen hat eine Tauchfirma in Kolding. Zusammen mit drei Tauchkollegen berichtet er über Erfahrungen unter der Wasseroberfläche, und ihn beschäftigt eine saubere Meeresumwelt sehr. „Ich denke, es ist eine dringende Notwendigkeit, die Verschmutzung zu beenden“, meint Martin Pedersen. Die vier Taucher waren gerade im Wasser unter der Gamle Lillebæltsbro (alte Kleine Beltbrücke) und es ist nicht schön, was man auf einer solchen Tour zu sehen bekommt. „Dosen sieht man jede Menge und Plastik in allen möglichen Schattierungen. Außerdem findet sich derzeit auch unglaublich viel Eispapier an“, sagt Martin Pedersen.


Diese Müllbeutel sind für alle, die einen Ausflug an den Løverodde Strand machen, frei zugänglich.
Kolding hat sich einem Projekt der Miljøstyrelsen (Umweltbehörde) mit dem Titel – „Ein Meer ohne Abfall“ angeschlossen, in dem Menschen ermutigt werden, bei einem Spaziergang am Strand Müll einzusammeln, und das erfreut Martin Pedersen.

„Wenn wir Menschen da draußen haben und sie überzeugen, ist es nicht so schwer, den Abfall vom Strand und aus dem Wasser zu bekommen. Es ist etwas, was mir am Herzen liegt, weil wir als Taucher die atemberaubende Landschaft zeigen wollen, die unter dem Meeresspiegel liegt, und es geht alles verloren, wenn das Meer mit Dosen, Plastik und Papierverpackungen übersät ist“, sagt Martin Pedersen.


Der Taucher Martin Pedersen tritt für eine saubere Meeresumwelt ein.
Nicht nur Martin Pedersen hat bei seinen Tauchgängen die Meeresverschmutzung bemerkt – auch die Badegäste sehen sie täglich am Strand liegen und auf dem Wasser treiben. „Ich sehe auch Zigarettenstummel, ich sehe all das alte Brotpapier, das einfach weggeschmissen wird, und ich kann es nicht begreifen, und“, sagt Birgit Bolling, eine der Strandgäste bei Løverodde südlich von Kolding.

Auch Kinder nehmen Abfallbeutel zur Hand, um Müll zu sammeln. Thomas Christiansen leitet während der Sommerferien drei Wochen lang ein Strandcamp für Kinder. Er und die Kinder verbringen momentan viel Zeit damit, Müll einzusammeln. „Jedes Mal, wenn wir am Strand sind, gibt es eine Menge zu sammeln – zum Teil was am Strand ist – aber auch das, was mit den Wellen angespült wird“, sagt Thomas Christiansen.

Die Müllbeutel kann man für zwei Dinge verwenden. Man kann sie abliefern, nachdem man seinen eigenen Abfall hineingetan hat oder nachdem man sie bei einem Spaziergang am Strand mit Unrat gefüllt hat. Die Müllbeutel am Løverodde Strand sind bei den Leuten mehr als willkommen und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

von

Günter Schwarz – 13.07.2018