(Roskilde) – Das Fahrgastschiff „Sagafjord“, ein Restaurantschiff, lief am Samstagnachmittag gegen 15:30 Uhr im Roskilde Fjord vor der Insel Sjælland (Seeland) bein seiner Rundtour durch den Roskilde Fjord auf Grund, was zur Folge hatte, dass 130 Passagiere vom Schiff evakuiert wurden. Mehrere Schiffe und Boote verschiedener Größe steuerten den Havaristen an, um die 130 Menschen von Bord zu holen.

Eine Pressesprecherin der der Marine unterstehenden Rettungstelle sagte gegenüber der Presse, dass diese Aktion völlig übertrieben war, denn das Schiff war nicht in Gefahr zu sinken. „Die See war sehr ruhig und es bestand keine Gefahr für die Umwelt oder für das Schiff und die an Bord befindlichen Personen. In Hinsicht auf die Bequemlichkeit der Fahrgäste war es eventuell von Vorteil, dass sie an Land gebracht wurden“, sagte Pressesprecherin Julia Liberati. Jedenfalls kamen am Sanstag alle sicher an Land.

Die „Sagafjord“, ein ehemaliges norwegisches Fährschiff, ist ein heute ein Restaurantschiff, das im Roskilde Fjord Ausflugsfahrten mit kulinarischen Köstlichkeiten anbietet. Die Havarie fand etwa anderthalb Kilometer vom Hafen von Veddelev entfernt statt, das etwa 5 Kilometer nördlich von Roskilde gelegen ist.

Zunächst wurden ein Boot der dänischen Dansk Søredningsselskab (Dänische Seenotrettungsgesellschaft) zusammen mit dem Heimwehrschiff „Askø“, die beide zu Østsjællands Beredskab (Ostseeland Bereitschaft) gehören, zum Havariten geschickt. Auch ein Tourboot, das dort unterwegs war, kam vorbei und nahm etwa 35 Passagiere an Bord, die es zum Hafen nach Roskilde brachte. Aber die meisten der Fahrgäste ließen sich in kleinen Booten, worunter sich auch Schlauchboote befanden, in den Hafen vom nahen Veddelev bringen.

„Für einige Passagiere schien das ein sehr unterhaltsames Abenteuer gewesen zu sein, besonders bei den jüngeren Passagieren. Aber es gab auch einige, die ein wenig älter und körperlich behindert waren, die den Tag gar nicht so einfach und unbeschwerlich empfanden“, meldete TV 2 Reporterin Lisbeth Davidsen aus dem Hafen von Veddelev.

Michael Nørgaard Gam von der Østsjællands Beredskab berichtete, dass die Bereitschaft etwa 90 Personen in kleinen Booten mit Platz für vier bis neun Personen auf einmal an Land brachte. „Es waren junge und auch ältere Personen darunter. Ich denke, dass der Älteste, den wir an Land brachten, 90 Jahre alt war. Es war also recht gemischt. Es waren auch zwei Kinder darunter. Aber alle Personen schienen in guter Verfassung zu sein. Es gab keine Panik, und es ging alles geordnet vonstatten“, sagte er.

„Die Gesellschaft, die die in den 1950er Jahren in Norwegen gebaute ,Sagafjord‘ bereedert, muss nun dafür sorgen, dass das Schiff frei geschleppt und zwecks Inspektion in einen Hafen gebracht wird. Diese Arbeiten konnten am Samstagabend noch nicht begonnen werden“, sagte die Reporterin Lisbeth Davidsen.

Michael Horn, der Wachhabende im Forsvarets Operationscenter (Marine Operationszentrum) teilte dem entgegen mit, dass das Schiff noch am Samstagabend freikommen sollte. „Wir haben ihnen erlaubt, das Schiff frei zu bekommen, damit es den Hafen von Roskilde anlaufen kann. Dann werden wir eine Untersuchung mit Tauchern durchführen, womit wir feststellen, ob Schäden am Schiff entstanden sind und ob das Schiff weiterfahren kann“, sagte Michael Horn.

von

Günter Schwarz – 23.07.2018