Beim Eisenbahnunfall von Bramminge (heute Bramming) entgleist etwa 25 Kilometer vor dem Zielbahnhof Esbjerg am 26. Juli 1913 in der Nähe des Bahnhofs Bramminge in Dänemark, auf freier Strecke aufgrund einer Gleisverwerfung der Schnellzug 1029, der „Emigrant“ genannt wird, bei dem 15 Menschen sterben.

Schnellzug 1029 war um 14:50 Uhr in Fredericia abgefahren, wo noch Wagen von dem Zug aus København kommend angehängt wurden. Damit war der Zug länger als normaler und musste mit einer weiteren Lokomotive – einer A-Maschine – zur Hilfe der üblichen K-Maschine verbunden werden.

Nach späteren Aussagen von Reisenden und Personal soll der Zug auch schneller als üblich gefahren sein, Schätzungen von Reisenden reichten bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h. Der Abschlussbericht des Unfalls stellte fest, dass die Höchstgeschwindigkeit wahrscheinlich überschritten und etwa 105 km/h gefahren wurde. Der Lokomotivführer der vorderen Lokomotive sagte dagegen aus, aufgrund der Durchfahrt durch den Bahnhof Bramming sei die Geschwindigkeit auf 75 km/h reduziert gewesen. Er habe sie nicht erhöht, da kurz darauf der Bahnhof Tjæreborg zu durchfahren war.

Die Unfallstelle lag in einer leichten Kurve mit einem Radius von 3000 m. Hier hatten Gleisbauarbeiten stattgefunden, die abgeschlossen waren. Das Gleis war noch nicht wieder vollständig in den Schotter eingebettet. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung war nicht signalisiert. Aus letztendlich ungeklärter Ursache – eine Gleisverwerfung aufgrund großer Hitze wurde schließlich als wahrscheinlich angenommen – entgleiste um 16:15 Uhr der Tender der ersten Lokomotive, kurz nachdem der Zug den Bahnhof Bramminge durchfahren hatte, und riss die die zweite Lokomotive und neun Wagen mit sich. Alle wurden erheblich beschädigt, die drei Wagen in Holzbauweise zwischen den Wagen der Stahlbauart zertrümmert. Das Lokpersonal konnten sich durch Abspringen in Sicherheit bringen. Nur der letzte Wagen blieb im Gleis.

Bei dem Einsenbahnunfal verloren 15 Menschen ihr Leben und darüber hinaus wurden 44 Fahrgäste verletzt.

von

Günter Schwarz – 26.07.2018