(Kolding) – Sieben ausländische Männer müssen dafür entschädigt werden, dass sie wegen eines gigantischen Drogenfalls im Gefängnis gesessen haben, nachdem 310 kg Kokain in einem Container bei der Firma Hans Christiansen A/S in Esbjerg, die Teile für die Autoelektrik herstellt und weltweit exportiert, entdeckt wurden.

Sechs der sieben freigesprochen den Männern, die alle arabischer Herkunft sind und in Belgien und in den Niederlandenwohnen, erhalten 168.000 Kronen (22,5 Tsd. Euro), während ein Siebtel 152.000 Kronen (20,4 Tsd. Euro) haben – insgesamt sie kamen zusammen 1.160.000 Kronen (155,5 Tsd. Euro). So heißt es von der Anwältin Linda Christensen. Sie hatte einen der Männer in der Entschädigungssache vertreten, die am Byret (Stadtgericht) in Kolding verhandelt wurde.

Die sieben Männer waren am 22. Dezember 2016 vom Byret in Kolding freigesprochen worden. Dem Urteil zufolge war ihnen nicht nachzuweisen, dass unter ihnen eine vorherige Vereinbarung zur Übernahme und den Empfang von Drogen getroffen worden war.
Sie waren von Schmuggel von 310 Kilo Kokain beschuldigt worden, die schätzungsweise einen Wert von rund 900 Millionen Kronen (120,7 Mio. Euro) gehabt hätten, wenn sie auf dem illegalen Markt in Europa vermischt und verkauft worden wären.

Während der Verhandlung versuchte die Anklagevertretung das Gericht Kolding in neun Verhandlungstagen davon zu überzeuggen, wie die sieben Männer verzweifelt und vergeblich versucht hatten, die 310 Kilogramm Kokain, die sich in Beuteln in einem Container befanden, der im Hafen von Fredericia am Samstag, den 11. Juli 2015, per Schiff von Brasilien über Antwerpen angekommen war und nach Angaben der Anklage fälschlicherweise nach Fredericia geschickt wurde.

Die sieben Männer wurden beschuldigt, nach Fredericia gekommen zu sein, um das Kokain zu finden und abzuholen, da sie die wertvolle Droge aus Dänemark in anderen europäischen Ländern zum Verkauf zu bringen wollten.

Von den sieben Männern wurde das Kokain allerdings nicht gefunden, denn der Container landete bei der Firma Holger Christiansen A/S in Esbjerg. Hier fanden es Mitarbeiter der Firma beim Entladen des Containers, und sie schlugen sofort Alarm, woraufhin die Polizei das Kokain am Dienstag, den 14. Juli 2015, beschlagnahmte.

In einer Pressemitteilung informierte die Polizei im Januar 2016 die Öffentlichkeit von dem Fall, nachdem die meisten der sieben Verdächtigen festgenommen und nach Dänemark ausgeliefert worden waren. Dann mussten jedoch alle sieben wieder freigelassen und entlassen werden, und sie erhalten nun eine Entschädigung für die Zeit, in der sie inhaftiert waren.

von

Günter Schwarz – 06.09.2018