(Jyderup ) – Ein 1500 Jahre alter Goldschatz wurde von einem örtlichen Metalldetektorgänger in Jyderup gefunden. Demnächst soll der dänische Goldschatz im Nationalmuseum in København ausgestellt werden.

Der Metalldetektorgänger Jesper Løkke Jørgensen machte einen ungewöhnlichen Fund auf einem Feld bei Jyderup in der Kommune Holbæk auf Sjælland. Als er kürzlich mit seinem Metalldetektor über die Felder seines Wohnortes ging, fand er Vestsjællands größte Sammlung antiker Goldstücke. „Als ich plötzlich einen Goldring in einer Pflugfurche fand, musste ich schon ein paar Mal sclucken und noch einmal genau hinsehen, denn das gibt nicht jeden Tag, einen Goldschatz auf einem Getreidefeld in Vestsjælland zu finden“, sagt Jesper Løkke Jørgensen.

Jesper Løkke Jørgensen selbst fand zwei kleine Goldbarren und einen Goldring. In Zusammenarbeit mit dem Museum von Vestsjælland wurde daraufhin eine Ausgrabung durchgeführt, bei der drei weitere Goldstücke auftauchten. „Dies ist das erste Mal, dass wir einen solchen Schatz gefunden haben. Vom Gewicht her ist er nicht schwer, aber es ist bisher der größte Fund hier in Vestsjælland“, sagt Kirsten Christensen, Museumsinspektorin im Museum Vestsjælland.

Das Gesamtgewicht beträgt 120 Gramm. und der Fund stammt aus der gleichen Zeit wie die beiden berühmten goldenen Hörner aus Sønderjylland (Nordschleswig), die 1639 und 1734 in Gallehus nördlich von Møgeltønder (Mögeltondern) gefunden wurden.


Der Amateurarchäologe Jester Løkke Jørgensen hat in Vestsjælland einen 1500 Jahre alten Goldschatz gefunden.
In der Zeit, welche die germanische Eisenzeit (400 – 550 n. Chr.) genannt wird, war es nicht ungewöhnlich, große Mengen Gold in den Boden zu vergraben. „Es ist ein kleines Vermögen, das dort vergraben wurde. Es kann eine Goldreserve zur Bezahlung sein, die eventuell von einem wohlhabenden Händler eingegraben wurde, um seine Werte zu verstecken oder von einem wohlhabenden Bauern, um sie den Göttern in der Hoffnung zu opfern, dass das Getreide wieder besser wachsen soll“, sagt Kirsten Christensen.

Die Museumsinspektorin erklärt, dass es ein dänischer Goldschatzfund ist, der im dänischen Nationalmuseum ausgestellt werden muss. Aber zuerst kann das Museum von Vestsjælland es vor Ort ausstellen. „Das Gold ist derart gut erhalten, als wäre es gerade in den Boden gelegt worden. Es sollte nicht auseinandergebracht werden. Es ist ein ganz besonderer Fund“, sagt Kirsten Christensen.

Jesper Løkke Jørgensen ist auch sehr stolz auf seinen bisher größte Fund. „Es ist ein Schatz, also ist es auch eine ganz große Sache für mich, als Metalldetektorgeher so etwas zu finden. Ich bekomme ein gutes dänisches Essen und viel Lob dafür.“

Aber weder ein Preis noch die Prämie ist der Grund, warum Jesper Løkke Jørgensen die dänischen Felder nach Gold absucht. „Es ist einfach nur großartig für mich, etwas zur Geschichte Dänemarks beitragen zu können und um neues Wissen über unsere Vorfahren in Erfahrung zu bringen. Ich kann es ehrlich gesagt immer noch nicht vollständig begreifen.“

Der Goldschatz wird im Holbæk Museum während der Herbstferien in der 42. Woche (15.10 – 21.10.2018) ausgestellt.

von

Günter Schwarz – 14.09.2018