Der København Zoo, der äleste Zoo Dänemareks und einer der ältesten Europas, öffnet am 20. September 1859 seiner Tore für die Öffentlichkeit.

Der København Zoo befindet sich in der von København umschlossenen Kommune Frederiksberg und beheimatete 2010 mehr als 3.500 Tiere in 240 Arten. In dem Jahr waren dort 162 Mitarbeiter in Vollzeit beschäftigt und es wurden über 1,055 Mio. Besucher gezählt.

Der Park ist ein Geozoo, das heißt die Tierarten werden nicht nach ihren Familien und Klassen gehalten, sondern nach den Herkunftsgebieten und nach Erdteilen. Besonders spezialisiert hat sich der Zoo auf die Haltung von nordländischen Tieren wie Bär, Wolf und Moschusochse. Weitere Attraktionen sind das Giraffenhaus, das Nachttierhaus „The Living Night“ und der „Tropical Zoo“. Als einer von wenigen Zoos außerhalb Australiens bietet er die Möglichkeit, den Tasmanischen Teufel zu beobachten.
Mit den derzeit be- und entstehenden Neuanlagen gehört der Zoo zu einem der am besten ausgestatteten in Europa. Dazu ist der Garten einer der ältesten Zoos Europas, der 1859 im Schlosspark Frederiksberg Have gegründet wurde.

An der Nordseite, zum Schlosspark hin gelegen, wurde 2008 ein vom Architekturbüro Foster + Partners geplantes Elefantenhaus eröffnet. Die gesamte Anlage hat eine Fläche von über 10.000 m², davon nimmt die Außenanlage etwa 3300 m² ein. Diese ist vom Schlosspark durch einen Wasserbassin getrennt und für Parkbesucher einsehbar. Die Baukosten in Höhe von 280 Millionen Kronen (37,5 Mio. Euro) wurden von verschiedenen Spendern, unter anderem vom dänischen Ferienfond, gespendet. Das Gebäude wird von sieben Asiatischen Elefanten bewohnt: Vom Altbullen „Chieng Mai“, der Kühen „Jula“ und „Winthida“ und den 2001 aus Thailand importierten „Tonsak“, „Surin“ und „Kungrao“ sowie dem 2013 geborenen „Khao Sok“. Seine Eltern sind „Chieng Mai“ und „Kungrao“, er wurde nach einem thailändischen Nationalpark benannt.

Der Zoo entstand aufgrund einer Initiative des dänischen Ornithologen Niels Kjærbølling. Nach einem Besuch des Berliner Zoos im Jahr 1851 war er fest entschlossen, eine solche Einrichtung auch in Kopenhagen zu schaffen, das hinter anderen europäischen Hauptstädten mit einem Zoologischen Garten nicht zurückstehen sollte. Er konnte Kong Frederik VII. für die Idee gewinnen. Kjærbølling wurde der Sommergarten „Prinsess Vilhelmines Have“ (der Garten der Prinzessin Vilhelmine) durch Københavns Verwaltung überlassen. Am 20. September 1859 öffnete der Zoo seine Pforten.

Die Tiere, welche die Besucher bei Eröffnung sehen konnten, waren Adler, Hühner, Enten, Eulen, Kaninchen, ein Fuchs, eine Robbe in einer Badewanne und eine Schildkröte in einer Wanne. In seinen frühen Jahren konzentrierte sich der Zoo auf das Zeigen vieler verschiedener Tierarten. Als später der Gedanke des Wohlbefindens der Tiere in den Fokus rückte, wurde diese Vielfalt reduziert und mehr Raum pro Tier geschaffen. Außer den lebenden Tieren konnten sich die Besucher auch die privaten Sammlung ausgestopfter Vögel des Ornithologen ansehen, welcher mit der Leitung des Zoos betraut worden war.

Der Zoo geriet im Februar 2014 in die Schlagzeilen, als der in København geborene Giraffenbulle „Marius“ wegen Inzuchtgefahr getötet wurde. Das 18 Monate alte Tier wurde am 9. Februar per Kopfschuss getötet, vor dem Zoopublikum zerlegt und anschließend an die Löwen verfüttert.

In Online-Petitionen und dem sozialen Netzwerk Facebook sprachen sich tausende Menschen gegen die Tötung aus. Der wissenschaftliche Direktor des Zoos, Bengt Holst, begründete das Vorgehen auf der Internetseite des Tiergartens damit, dass København Teil eines internationalen Zuchtprogramms für Giraffen sei, das streng darauf achte, dass sich nur solche Giraffen paaren, die nicht miteinander verwandt sind, um die genetische Vielfalt der Population in den Zoos zu erhalten. Nach diesen Regeln müsse man „Marius“ töten, um die Gesundheit der Giraffenpopulation in Europas Zoos zu erhalten. Holst erhielt daraufhin mehrere Morddrohungen. Unterstützung erhielt er dagegen von deutschen Zoodirektoren. Das Vorgehen sei korrekt gewesen und außerdem sei es auch in Deutschland durchaus üblich, Zootiere an andere Zootiere zu verfüttern. Im März 2014 tötete der Zoo vier der Löwen, an die die Giraffe verfüttert worden war. Es handelte sich um zwei ältere Zuchtlöwen und deren Nachwuchs, der Zoo wollte damit Platz für eine neue Generation schaffen.

von

Günter Schwarz – 20.09.2018