Halløjsa – er du okay? Ich brauchte gar nicht lang überlegen, worüber ich heute schreibe – war doch der türkische Sultan zu Besuch in Berlin und die versammelte Mannschaft unserer Top-Politiker hat brav ihren Knicks und Diener gemacht.

Nun kann man verstehen, warum so viele unserer Politiker privat auch Haushalshilfen beschäftigen müssen… ohne Rückgrat kann man den Müll nämlich nicht runterbringen.

Die Signalwirkung dieses Besuches fand ich generell ziemlich peinlich. Kurz vor dem Beginn der Presskonferenz übargab der Terrorist Recep Tayyip Erdoğan, kurz“Erdi“, der Bundesregierung eine Liste mit in der Türkei gesuchten Terroristen, die sich in Deutschland aufhalten sollen (sein eigener Name war leider nicht auf der Liste vermerkt!).

Der oppositionelle türkische Journalist Can Dündar, ehemaliger Chefredakteur der Zeitung „Cumhuriyet“, der in der Türkei in Verbindung mit dem Putsch vom 15, und 16. Juni 2016 zu 5 Jahren Haft verurteilt wurde und hier in Deutschland Asyl genießt, hatte sein Erscheinen auf der Konferenz angesagt, woraufhin „Großwesir Erdi“ die Pressekonferenz platzen zu lassen drohte.

Vor dem Einlass soll es daraufhin von Sicherheitsleuten der Bundespressekonferenz eine Art Gesinnungskontrolle mit detaillierten Fragen gegeben haben, bevor Journalisten eingelassen wurden. Auch die Aktion des „Abführens“ des Journalisten aus der Pressekonferenz. Spätestens da hätte ich mir von „Mutti“ eine klare Ansage gewünscht. Klar wollte man das Verhältnis zur Türkei „normalisieren“, aber das doch nicht um jeden Preis!

Dem regierungskritischen Journalisten Ertugrul Yigit gelang es dennoch, die „heilige Halle“ der Bundespressekonferenz zu betreten, da er sein T-Shirt mit der Aufschrift „Gazetecilere Özgürlük – Freiheit für Journalisten in der Türkei“ mit einer Jacke bedeckt hatte. Zum Tumult kam es, sobald er die Jacke ablegte und der Schriftzug sichtbar wurde. Sicherheitskräfte griffen sofort ein und führten Yigit hinaus.

Muttis Regierungssprecher Steffen Seibert verteidigte danach das Vorgehen der Ordner. „Wir halten es bei Pressekonferenzen im Kanzleramt wie der Deutsche Bundestag: keine Demonstrationen oder Kundgebungen politischer Anliegen“, twitterte Seibert. „Das gilt völlig unabhängig davon, ob es sich um ein berechtigtes Anliegen handelt oder nicht.“

Ich hab‘ aber auch irgendwo mal gelesen, wobei ich mich noch gut an die RAF und an Mogadischo erinnere, dass die Bundesregierung mit Terroristen nicht verhandelt. Oder ist das nun anders mit all der christlich-sozialen Politik, die NIX von beidem ist?

Irgendwo hat man dabei kein gutes Gefühl mehr. Das gute Gefühl hab ich bei unserer Politik und Regierung allerdings schon lange verloren. Solche Aktionen machen das denn auch nicht besser. In diesem Sinne will ich denn mal „Terroristenpropaganda machen“ und sage aus vollem Herzen: „Hold kæft Erdogan! Du Pottfargen!“

Ich hätte mir „etwas mehr Rückgrat“ von unseren regierenden Oberen gewünscht und es gern gesehen, dass man mit dem „Türken-Erdi“ in Berlin das gemacht hätte, was er von der Bundesregierung gefordert hat: Terroristen festnehmen und an die Türkei ausliefern! – Nur hätte ich ihn zumindest der moderaten Partei der kurdischen HDP übergeben, um ihm zumindest ein rechtstaatliches Verfahren zu ermöglichen, das nicht willkürlich nach „Erdi-Art“ urteilt.

… Jow, nu kiek mol ni so klog!