(Odense) – Es ist das erste Jahr seit dem Namensverbot. Magische Tage eröffnen sich fürHexen und Zauberer am Donnerstagmorgen, wenn der Zug beginnt. Die Tickets gingen wieder wie in den Jahren zuvor binnen kürzester Zeit weg wie „warme Semmel“.

Große Zauberer, gewalttätige Zaubersprüche und magische Kreaturen treiben ihr Unwesen. All dieses ist ab Donnerstag in Odense’s Straßen beim Treffen und Erleben des Festivals Magiske Dage (Magische Tage) möglich, die zum 16. Mal in Folge in der fynische Metropole stattfinden. Aber alles ist nicht so, wie es scheint.

In diesem Jahr kann man nicht in den Hogwarts Express von Plattform 9 3/4 steigen. Stattdessen steigt man in den Trolddomstoget (Trollreichzug). Und die vielen Zauberer kaufen ihren Zauberstab nicht mehr bei Ollivander, sondern finden ihn stattdessen in der Trædrejeren Værksted (Drechsler Werkstatt). Aber das ist nicht das einzige, was sich geändert hat. Statt Student an Zauberschule Hogwarts zu werden, hat Odense ihre ganz eigene Zauberschule bekommen, in der zukünftige Hexen und Zauberer die Magie wählen können, in der sie sich in einer der vier Elemente spezialisieren: Feuer, Luft, Erde und Wasser.

Das liegt daran, dass das Festival nichts mehr mit Harry Potter zu tun hat – jetzt ist es ein Troll-Festival geworden. Ein Anwalt der Filmgesellschaft Warner Bros. kam im letzten Jahr zum Festival und stellte dem Festival sozusagen „den Stuhl vor die Tür“. Das Festival darf in Zukunft keine Namen, Bilder und sonstige Requisiten mehr aus den Harry Potter Filmen verwenden.

Laut Søren Dahl Mortensen, Projektleiter der Odense Büchereien, hat der neue Name nichts zu sagen, wenn es um die Unterstützung und Registrierung von kleinen Zauberkünstlern geht. „Wir konnten keinen Unterschied feststellen. Die Tickets für die Reise in die magische Welt waren auch in diesem Jahr in weniger als zwei Minuten wieder ausverkauft“, sagt er.

Aber er war trotzdem noch ein wenig aufgeregt, bevor das Festival am heutigen Donnerstag um zehn Uhr begann. „In meinem Magen dreht es sich ein wenig. Es bildet sicht normalerweise eine lange Warteschlange, bevor wir anfangen. Und es wird spannend sein zu sehen, ob es in diesem Jahr auch der Fall ist“, sagt er. – Und es gescah so!

Nur einige der Veranstaltungen finden am heutigen Donnerstag statt, während viele andere Aktivitäten auf das Wochenende am Freitag oder Samstag gelegt sind. Zum Beispiel kann man am Donnerstag um 16:30 Uhr in den Zug des Zauberers springen.

Das Festival in den Herbstferien wird von der Zentralbibliothek Odense organisiert, und es findet im ganzen Land Unterstützer. Nicht nur fynske (fünische) Zauberer und Hexen finden sich ein. Tatsächlich werden rund 80 Prozent der Teilnehmer aus anderen Landesteilen als Fyn zum Festival anreisen. „Es ist total beliebt. Wir haben Gäste aus Nordjælland (Nordseeland), Vestjylland (Westjütland) und aus allen anderen Regionen in Dänemark“, sagt Søren Dahl Mortense, und nicht ohne Stolz fügt er anbei: „Es müsste heißen, wir sind IN!“.

von

Günter Schwarz – 18.10.2018