Der Bau nachhaltiger Sammlungsdepots wird zum Mittelpunkt der Museumsaktivitäten in den kommenden Jahrzehnten. Um dieser Situation Rechnung zu tragen, wurde 2009 von der Bundesakademie in Wolfenbüttel eine Seminarreihe unter dem Motto „Handlungsleitfaden“ für den Depot- und Archivbau aufgebaut. Diese Fortbildung hat sich inzwischen als feste Programmgröße etabliert.

Das anhaltende Interesse kleinerer sowie mittlerer, im ersten Jahr vor allem der großen Institutionen, bestätigte die Aktualität der Planungsaufgabe Sammlungsdepot. Diese Planungsaufgabe ist in erster Linie und im Verständnis der Projektbeteiligten eine Bauaufgabe. Die „Bauaufgabe Sammlungadpot“ als Ganzes steht heute – wie einst der moderne Museumsbau – vor der Herausforderung, der konservatorischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen.

Bewältigt werden kann diese Herausforderung nur durch die interdisziplinäre Zusammenführung der Forschungs- und Praxiserfahrungen aus dem Bereich Sammlungsaufbewahrung (Restaurierung, Konservierung), Gebäudetechnik (Licht, Klima, Brandschutz, Haustechnik), Kunstlogistik, Gebäudeplanung sowie Katastrophen- und Risikomanagement.

Während größere Institutionen über all diese interdisziplinären Verfahren verfügen, vermissen kleinere und mittlere Institutionen und Sammlungen nicht selten jedes Konzept eines wünschenswerten Aufbewahrungsverfahrens.

Allen Sammlungen obliegt die Verantwortung der Sicherstellung der Bestände. Die Sicherung solcher Bestände sollte nicht benachteiligt sein durch fehlende Mittel. Solange keine institutionelle Kontrolle von Sammlungen und Depots vorgesehen ist, wird die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern zur Pflicht eines jeden Betreibers einer öffentlichen oder privaten Sammlung.

Leider weisen insbesondere private Sammlungen und Sammlungen privat geführter Kultur-Vereine auch weiterhin einen großen Handlungsbedarf auf.

Dr.(phil) Galina Shymkova