(Hjallese) – Drei Jungen wurden festgenommen, weil sie Eier auf Fynske Motorvej bei Hjallese, rund 5 Kilometer südlich von Odense, geworfen hatten.

Die drei Jungen warfen nach Angaben der Fyns Politi (Fünen Polizei) am gestrigen Mittwochabend um 19:17 Uhr Eier auf Lastwagen, die auf der Autobahn, dem Fynske Motorvej, unterwegs waren. „Es waren zwei Jungen im Alter von 15 Jahren und 16 Jahren“, sagte Milan Holck Nielsen, Wachhabender der Fyns Politi.

Von der Autobahnbrücke über die Autobahn zwischen den Auf- und Abfahrten 50 und 51 bei Hjallese nahe Odense warfen die Jungen Eier auf Lastwagen, die auf dem Fynske Motorvej vorüberfuhren. Zwei Lastwagen wurden von den Eiern getroffen. Einer wurde irgendwo auf dem Lastwagen getroffen, wo es keine Rolle spielte und keinen Schaden anrichtete, aber einem anderen Lastwagen traf es gegen die Windschutzscheibe. „Der Lastwagen wurde so getroffen, dass der Fahrer nichts mehr durch seine Windschutzscheibe sehen konnte“, sagte der Wachhabende und fuhr fort: „Zum Glück passierte nichts, da er schnell reagierte und zur Seite fuhr, um den Schleim des Eies zu entfernen.

Die Fyns Politi erhiellt am Mittwochabend per Anrufen Meldungen über die Eierwürfe von der Fußgängerbrücke und reagierte schnell. Eine Ermittlung gegen die Jungen wurde eingeleitet, die laut dem Wachhabenden der Polizei zu einer „dringende Polizeiaktion“ der Fysns Politi und auf die Spur von drei Jungen aus Hjallese führte.

Die Polizei untersuchte, ob die Eier möglicherweise in der Umgebung gekauft wurden. Und damit lag sie ganz richtig. „Wir ermittelten, dass die Eier in einem Laden mit Videoüberwachung gekauft wurden. Und es waren die drei Jungen“, sagte Milan Holck Nielsen. Die Polizei fand die drei Jungen, die aus der Gegend kommen, schnell heraus, und sie wurden festgenommen und zur Polizeiwache gebracht.

„Sie gaben eine leicht diffuse Erklärung darüber ab, warum sie das getan haben. Ich will aber nicht näher darauf eingehen“, sagt der Polizist. Den drei Jungen im Alter von 15 und 16 Jahren erwartet wegen ihrer Tat am späten Mittwochabend, der Gefährdung des Lebens von Menschen und ihres Verhaltens eine Anklage vor Gericht. Laut der Fyns Politi wurden auch die sozialen Dienste sowie das Jugendamt informiert.

„Die Jungen sind jetzt wieder bei ihren Eltern zu Hause, und unsere Ermittler setzen die Untersuchung des Falles am Donnerstag fort“, sagte der Wachhabende, Milan Holck Nielsen. Nach Aussage des Wachhabenden sind die drei Jungen der Polizei noch nicht bekannt und fielen polizeilich bislang nicht auf.

Es ist leider nicht das erste Mal, dass auf Fyn in einem derartigen Fall ermittelt wird, bei dem von einer Brücke aus Gegenstände auf Fahrzeuge auf dem Fynske Motorvej geworfen wurden. In den letzten Jahren gab es mehrere Fälle, bei denen Straßenverkehrsteilnehmer auf dänischen Autobahnen mit Steinen beworfen wurden.

Im August 2016 wurde eine 33-jährige deutsche Urlauberin getötet, als ein 30 Kilo schwerer Betonklotz von einer Brücke über dem Fynske Motorvej auch bei Odense geworfen wurde und die Frau in einem Auto traf. Ihr Mann wurde schwer verletzt und wird lebenslang behindert bleiben. Nur der kleine Sohn des Paares, der ebenfalls im Auto saß, blieb nahezu unversehrt.

Sowohl dieser Fall als auch viele andere Fälle über Steinwürfe von Autobahnbrücken sind noch nicht aufgeklärt.

von

Günter Schwarz – 01.11.2018