Am Dienstagabend folgten circa 80 Kieler einer Einladung der von Sahra Wagenknecht gegründeten Sammlungsbewegung AUFSTEHEN in das Bürgerhaus in Kiel Mettenhof. Laut Initiatoren der Veranstaltung sei es zunächst das Ziel gewesen, sich gegenseitig kennenzulernen und eine Richtung der Bewegung für Kiel zu definieren.

Wagenknecht hatte die Initiative gestartet, um eine sozialere Demokratie anzuregen, scheut dabei auch scharfe Vokabeln nicht; mehr als einmal spricht sie von einem immer raueren Klima, einer immer aggressiveren Stimmung und einem dramatischen Verlust an Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Den Wortmeldungen der Anwesenden war leicht zu entnehmen, das sich auch die Kieler mit den gleichen Themen plagen, die auf Bundesebene zu einem großen Zerwürfnis und Unzufriedenheit in der Bevölkerung führen.

Hier läge die große Stärke einer Sammlungsbewegung wie AUFSTEHEN: Viele Bürger engagieren sich bereits jetzt in ihren eigenen Bereichen: die Pflegekräfte gehen für sich auf die Straße und Vereine für Friedensförderung vermitteln z. B. wertvolle Aufklärungsarbeit und politische Bildung. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Friedensförderer gemeinsam mit den Pflegekräften vor dem Landeshaus stehen und pfeifen, bleibt trotz allem Engagements relativ gering. AUFSTEHEN wäre eine Plattform, die solche singulären Protestinteressen zusammenführt und organisiert. Sahra Wagenknecht ist sich sicher, dass AUFSTEHEN etwas Großes wird. Das Potential ist vorhanden. Nun liegt es, wie so oft, an dem Zusammenhalt der Gesellschaft. In Kiel ist nun auch der Startschuß gefallen. Wir sind gespannt in welche Richtung sich AUFSTEHEN in der Landeshauptstadt entwickelt. Baustellen gäbe es genug.

Mehr Informationen über „AUFSTEHEN Kiel“ finden Sie auf der Facebook-Seite der Bewegung

Michael Schwarz, 7.11.2018