(Aarhus) – Die dänische Hafenstadt am Kattegatt, Aarhus, und die amerikanische im Südwesten des US-Bundesstaates Pennsylvania Großstadt, Pittsburgh, haben anläßlich eines Besuchs aus Amerika eine Partnerschaft initiiert, die die amerikanische Stadt beimWandel in eine „grüne Zukunft“ helfen wird.

Pittsburgh, mit rund 305.000 Einwohner leidet, wie viele eurpäischen Großstädte, ebenfalls unter Lärm und Luftverschmutzung durch CO2-Emissionen hervorgerufen durch den Kraftverkehr, die Industrie und durch Heizungsanlagen in Wohn- und Geschäftshäusern. Dieses möchte die Stadt ändern und die Emissioonen reduzieren, auch wenn es laut den Worten des derzeitigen US-Präsidenten, Donald Trump, in den Vereinigten Staaten keine Luftverschmutzung und schon gar keinen Klimawandel gibt. Das sind nach Ansicht Trumps ja nur alles „Fake News“, die von Wissenschaftlern verbreitet werden, die ihm und der amerikanischen Wirtschaft nicht wohl gesonnen sind.

Dennoch sagt Rebecca O. Bagley, Vizerektorin an der University of Pittsburgh: „Es ist erstaunlich zu sehen, wie hier all der Müll bewegt und in etwas verwandelt wird, das sich positiv auf die Umwelt und Wirtschaft auswirkt.“ Sie gehört zu einer Gruppe von Amerikanern, die sich derzeit in Aarhus aufhalten, um über den „grünen Wandel“ klüger zu werden. Die amerikanischen Gäste kommen aus der Kohle- und Industriestadt Pittsburgh, die normalerweise nicht mit grünen Veränderungen in Verbindung gebracht wird.

„Für Aarhus und für die Unternehmen rund um Aarhus bedeutet dieser Besuch viel“, sagt Bjarne Munk Jensen, Wärmechef der Stadt Aarhus. Die Stadt Pittsburgh hat eine Zusammenarbeit mit Aarhus initiiert. Die Städte Aarhus und Pittsburgh sind in etwa gleich groß, und die Stadtverwaltung in Pittsburgh möchte sich von Aarhus‘ Ansatz des grünen Wandels inspirieren lassen.

„Aarhus zeichnet sich im Vergleich zu anderen Städten aus, da wir einen Großteil der Stadt mit Fernwärme abdecken. 95 Prozent unserer Bewohner verfügen über Heizungen, die mit Fernwärme gespeist werden. Wir stechen auch heraus, weil wir eine eigene Verbrennungsanlage haben, was bedeutet, dass wir die Dinge Müllverbrennung und Heizung sehr gut miteinander verbinden können“, sagt Bjarne Munk Jensen, Chef des Fernwärmeheizwerks von Aarhus.

Das Ziel der dänisch-amerikanischen Zusammenarbeit ist, eine sogenannte „Roadmap“ zu erarbeiten, die Pittsburgh dabei hilft, ihre Klimaziele durch Fernwärme zumindest teilweise zu erreichen. Der Bürgermeister von Pittsburgh, William Peduto, plant, die „Roadmap“ zu nutzen, um umweltfreundliche Projekte in verschiedenen Stadtbezirken in Pittsburgh zu entwerfen.

Doch es ist natürlich nicht nur Pittsburgh, das die Zusammenarbeit genießt. „Die Kooperation bedeutet auch viel für Aarhus selbst und für die Unternehmen rund um Aarhus auf dem Land. Vielleicht können sie Entwicklungen, die sie im Zusammenhang mit der Herstellung von Fernwärme gemacht haben, exportieren“, sagt Bjarne Munk Jensen.

Die „Roadmap“ für Pittsburgh soll dazu beitragen, die Stadt dem Ziel näher zu bringen, die CO2-Emissionen der Stadt bis 2030 um 50 Prozent zu senken und bis 2030 sogar eine 100-prozentige Ökostromversorgung zu erreichen.

„Wenn unsere Arbeit in Aarhus in einer globalen Perspektive zum grünen Wandel beitragen kann, profitieren wir alle davon. Gleichzeitig zeigt es, dass die Städte an der Spitze dieses Wandels stehen müssen, weil wir uns wirklich um die Klimaprobleme kümmern müssen“, sagt der Bürgermeister von Aarhus, Jacob Bundsgaard (Sozialdemokraten).

von

Günter Schwarz – 15.11.2018