Marie Sophie Frederikke Dagmar, Prinzessin von Dänemark. Gemahlin von Zar Alexander III. als Maria Fjodorowna (russisc:h Мария Фёдоровна), auch Maria Feodorowna, von 1881 bis 1894 Kaiserin von Russland und Mutter des letzten russischen Zaren, Nikolaus II..erblickt am 26. November 1847 auf Schloss Amalienborg in København das Licht der Welt war als.

Dagmar wurde als viertes Kind und zweitälteste Tochter des Prinzen Christian von Slesvig-Holsten-Sønderborg-Lyksborg (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg) und seiner Frau Louise von Hessen-Kassel geboren. Sie wurde auf den Namen ihrer Verwandten, der Königinwitwe Marie Sophie Friederike von Dänemark getauft. Ihr Vater wurde 1853 dänischer Thronfolger und nach dem Tode Frederiks VII. 1863 als Christian IX. König von Dänemark.

Durch die Heiraten ihrer fünf Geschwister war sie mit zahlreichen Herrscherhäusern Europas verwandt. So wurde ihre ältere Schwester Alexandra die Gemahlin von König Edward VII. von Großbritannien und Irland, was die auffallende äußerliche Ähnlichkeit ihres Sohnes Kaiser Nikolaus II. und ihres Neffen König George V. von Großbritannien und Irland erklärte.

Dagmar, die in der Familie Minnie genannt wurde, wurde zusammen mit ihrer Schwester Alexandra erzogen. Die beiden Prinzessinnen teilten sich ein Zimmer und erhielten eine Ausbildung, die einer Frau der damaligen Zeit entsprach. Außerdem erhielten sie Schwimmunterricht von der schwedischen Schwimmpionierin Nancy Edberg.

Im Sommer 1864 wurde Prinzessin Dagmar mit dem Zarewitsch Nikolai, Sohn des Zaren Alexander II. von Russland, verlobt. Zur Hochzeit kam es jedoch nicht, da Nikolai an Meningitis (Hirnhautentzündung) erkrankte und in der Nacht vom 23. auf den 24 April 1865 in Nizza verstarb.

Nach dem Verlust von Nikolais Vater getröstet, verlobte sie sich im folgenden Juni mit Nikolais jüngerem Bruder und neuen Zarewitsch Alexander. Dagmar konvertierte zum russisch-orthodoxen Glauben und nannte sich fortan Marija Fjodorowna (russisch Мария Фёдоровна). Ihre Hochzeit mit Alexander fand am 9. November 1866 in Sankt Petersburg statt. Das neuvermählte Paar zog in den Anitschkow-Palast in St. Petersburg, wo es die folgenden fünfzehn Jahre lebte. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:

– Nikolaus II. (1868–1918), Zar von Russland
– Alexander (1869–1870)
– Georgi (1871–1899)
– Xenia (1875–1960)
– Michail (1878–1918)
– Olga (1882–1960)

Durch ihre Hochzeit Gemahlin des Thronfolgers, wurde Maria Fjodorowna nach dem Tod ihres Schwiegervaters durch einen Bombenanschlag am 13. März 1881 Zarin von Russland. Sie und ihr Gemahl wurden am 27. Mai 1883 im Kreml in Moskau gekrönt. Aufgrund von Befürchtungen um ihre Sicherheit zog die Familie kurze Zeit später auf Schloss Gattschina außerhalb St. Petersburgs um. Den Heiratsabsichten ihres Sohnes und zukünftigen Kaisers Nikolaus mit Alix von Hessen-Darmstadt stand sie reserviert gegenüber. Nach dem Tod ihres Gemahls im Alter von nur 49 Jahren am 01. November 1894 und der Hochzeit Nikolaus’ und Alexandras im selben Monat zog sie sich in den Anitschkow-Palast zurück.

Sie war weniger an Politik, dafür aber umso mehr an ihrer Familie und der Wohltätigkeit interessiert. Die einzige Ausnahme ihrer Zurückhaltung in politischen Angelegenheiten war das offene Demonstrieren ihrer heftigen Abneigung gegen Deutschland, nachdem der Erste Weltkrieg ausgebrochen war.
Nach Ausbruch des Russischen Bürgerkriegs wurde Maria Fjodorowna 1919, auf die dringende Bitte ihrer Schwester Alexandra, von Jalta auf der Krim mit dem Schlachtschiff der Royal Navy, der HMS Marlborough, in Sicherheit gebracht. Sie kehrte über England nach Dänemark zurück und ließ sich in der Sommerresidenz Hvidøre bei København nieder. Von dort aus finanzierte sie die Untersuchungen des Weißarmisten Nikolai Alexejewitsch Sokolow, der Nachforschungen über den Verbleib der Zarenfamilie nach der Oktoberrevolution unternahm. Obwohl Sokolow 1924 zu dem Schluss kam, dass Nikolaus II. tot sei, glaubte sie bis zu ihrem Tod fest daran, dass ihr Sohn noch lebte.

Marie Sophie Frederikke Dagmar verstarb am 13. Oktober 1928 auf Schloss Hvidøre bei København und wurde in der Familiengruft der dänischen Könige im Dom zu Roskilde beigesetzt. Am 28. September 2006 erfolgte die Überführung ihrer Gebeine in die Familiengruft der russiscbhen Zarenfamilie in der Peter-und-Paul-Kathedrale in Sankt Petersburg.

Marie Sophie Frederikke Dagmar verstarb am 13. Oktober 1928 auf Schloss Hvidøre bei København

von

Günter Schwarz – 26.11.2018