1699 – Eine Verordnung des Königs von Dänemark-Norwegen und Herzogs von Schleswig und Holstein, Kong Frederik IV., gibt bekannt, dass Dänemark am 18. Februar 1700 den Gregorianischen Kalender – der jetzt fast weltweit verwendete – einführt. Der Kalender wurde am 23. Februar 1582 von Papst Gregor 13 eingeführt.

Der julianische Kalender ist einer der ältesten Solar-Kalender. Er wurde ursprünglich von Astronomen im antiken Ägypten entwickelt und von Julius Caesar im Jahre 45 v. Chr. im Römischen Reich eingeführt. Der Kalender wird noch heute in der Wissenschaft rückwirkend auch für die Jahre vor dem Wirken Caesars verwendet. Da der julianische Kalender das Sonnenjahr jedoch nicht adäquat widerspiegelte, wurde der julianische Kalender durch den gregorianischen Kalender sozusagen „korrigiert“ und erstmals 1582 eingeführt.

Im julianischen Kalender war jedes vierte Jahr ein Schaltjahr mit 366 statt 365 Tagen. Dies entspricht jedoch auf lange Sicht nicht exakt dem Sonnenjahr – also der Zeit, in welcher die Erde die Sonne einmal komplett umrundet.

So entfernte sich die Zeitrechnung über die Jahrhunderte immer mehr von der astronomischen Realität, der Kalender hinkte den durch die Tagundnachgleichen und Sonnenwenden definierten Jahreszeiten immer mehr hinterher. Alle 128 Jahre vergrößerte sich der Abstand um einen Tag.

Der gregorianische Kalender sollte diesen Fehler mit einer neuen Schaltjahrregelung ausgleichen. Beim Übergang zum neuen Kalendersystem mussten jedoch auch die über die Jahrhunderte angefallenen zusätzlichen Tage ausgeglichen werden. So wurden bei Einführung des gregorianischen Kalenders einige Tage übersprungen. Dies führte etwa zu Monaten mit nur 18 Tagen – und in Schweden sogar zu einem in der Geschichte wohl einmaligen Datum: 30. Februar.
Papst Gregor XIII. führte das neue Kalendersystem 1582 ein. Der Übergang erfolgte jedoch nicht in allen Ländern gleichzeitig. Italien, Polen, Portugal, Spanien und die meisten Regionen Frankreichs folgten der vatikanischen Weisung bereits im Jahr 1582.

Als letztes Land der Welt ging die Türkei am 1. Januar 1927 offiziell zum gregorianischen Kalender über. Da sich die Schaltjahr-Regelungen im julianischen Kalender von jenen im gregorianischen Kalender unterscheiden, hatte der Februar des Jahres 1900 in der Türkei 29 Tage – in anderen Ländern, etwa in Deutschland, hatte er jedoch nur 28 Tage.

In Österreich und in den katholisch geprägten Gebieten des heutigen Deutschlands folgte die Umstellung 1583; Preußen führte den gregorianischen Kalender auf Geheiß von Johann Sigismund, Markgraf von Brandenburg, Kurfürst von Brandenburg und Administrator des Herzogtums Preußen, im Jahre 1610 ein. In der Schweiz schließlich gab es große regionale Unterschiede: Die ersten katholisch geprägten Kantone nahmen das neue Kalendersystem bereits 1583 an, andere folgten 1584 und 1597 – protestantische Kantone erst im Jahr 1700. Auch das protestantische Königreich Dänemark führte den gregorianischen Kalender durch den königlichen Erlass vom 28. November 1699 durch Kong Federik IV. zum 18. Februar 1700 ein.

Während der Umstellungsphase bezeichneten die Zeitgenossen die beiden Kalender als „alten“ bzw. „neuen Stil“.

Je später der Übergang vom julianischen auf den gregorianischen Kalender erfolgte, desto mehr Tage mussten übersprungen werden.

In manchen Teilen der Welt blieb der julianische Kalender bis weit ins 20. Jahrhundert gültig, im kirchlichen Bereich teilweise bis heute. Seit 1900 und noch bis 2099 besteht zwischen beiden Kalendern eine Differenz von 13 Tagen, um die der julianische dem gregorianischen Kalender nachläuft. Wenn zum Beispiel laut dem gregorianischen Kalender der 07. Januar ist, hat man laut dem julianischen erst den 25. Dezember. Daher liegt das Weihnachtsfest vieler orthodoxer Kirchen auf dem 07. Januar gregorianischen Stils: des Patriarchats Jerusalem, Armeniens, Russlands, Serbiens, Mazedoniens, Georgiens und der altorientalischen Kirchen der Syrer, Kopten, Eritreer und Äthiopier.

von

Günter Schwarz – 28.11.2018