(Flensburg) – Häufige Bombendrohungen und Gewalt schaffen in Flensburg derzeit ein Gefühl der Unsicherheit. Jetzt fürchten der Ladenbesitzer und der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes, dass es sich auf den Umsatz auswirken kann.

Überfälle, Bombendrohungen und Messerstechereien hat Flensburg in den letzten Tagen und Wochen im Bereich der Innenstadt mehrfach erlebt, die in dem Bereich für zusätzliche Aufmerksamkeit und Unruhe nicht nur bei den Geschäftsleuten sondern auch in der Bevölkerung gesorgt haben.

In der Fußgängerzone liegt das Brillengeschäft Drews Optik. Hinter dem Tresen steht der Besitzer Jens Drews und sorgt sich um diese Entwicklung. „Es ist negativ für den Umsatz und nicht zuletzt für die Stimmung in der Stadt“, klagt Jens Drews.

Er ist auch Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Flensburg Gilde und möchte, dass die Stadt etwas tut, damit sie attraktiv bleibt. „Ich denke, dass die Stadt etwas unternehmen muss, damit wir hier in der Stadt wieder ein Gefühl der Sicherheit bekommen. Nicht nur mit der Polizeipräsenz, sondern auch mit Zivilstreifen, die herumlaufen können und uns allen so ein Gefühl der Sicherheit geben“, sagt er.

Das sagen Dänen den Händlern zum Weihnachtsgeschäft in Flensburg:

„Ich habe gehört, dass es einige Vorkommnisse gegeben hat, aber ich möchte nicht nach Flensburg fahren“, sagt Lis Ellgaard aus Frederikshavn.

„Wir denken, dass es hier sehr gemütlich und ruhig war, so dass wir nichts bemerkt haben“, sagt Lasse Lynggaard Boel aus Odense.

„Ich denke nicht darüber nach – abgesehen von meinem Geld in der Tasche“, sagt Bente Lundum aus Hørning.

„Wir sind nicht zum ersten Mal hier und fühlen uns recht wohl“, sagt Kirsten Waldorf von Slagelse.

Die Besorgnis über die Sicherheit hat die Stadtverwaltung und die Polizei erreicht, die sich am Mittwochabend trafen, um darüber zu diskutieren, was getan werden kann und wie Flensburg sicherer gemacht werden kann.

Der Einzelhandelsverband hat bereits zwei Sicherheitsleute eingestellt, die ab dem nächsten Jahr im Stadtzentrum patrouillieren sollen. Aber Jens Drews ruft bereits jetzt zum Handeln auf. Vor allem jetzt wäre es wichtig, da auch zahlreiche Touristen zu Weihnachten in die Stadt kommen. „Ich denke, die Stadt hätte früher reagieren sollen. Es kann nicht nur die ganze Zeit geredet werden – das tun sie schon seit Monaten. Jetzt muss gehandelt werden, und es muss eine Lösung geben“, sagt der Vorsitzende.

Auf der Straße gibt es bereits mehr Polizisten, um die Sicherheit zu erhöhen und der Kriminalität vorzubeugen, doch das nimmt Jens Drews nicht alle Sorgen. „Wir sind zutiefst besorgt, dass viele Kunden in diesem Jahr nicht nach Flensburg kommen.“

von

Günter Schwarz – 29.11.2018