(Kolding) – Die Entscheidung des Stadtrats von Kolding, den Hafen der Stadt zu schließen, ist nicht länger nur ein lokaler Fall. Die dänische Industrie, Landwirtschaft und Lebensmittel fürchten, dass weitere Städte dem Beispiel folgen, und sie gehen in die Offensive mit dem Ziel, den Hafen zu erhalten.

Seit der Stadtrat in Kolding beschlossen hat, den Hafen von Kolding zu schließen, ist eine gwaltige und recht kontroverse Debatte darüber entbrannt, die weit über die Grenzen der Stadt hinausgeht. Der Fall ist für die dänische Industrie, Landwirtschaft und Ernährung, und eine Reihe anderer Interessenorganisationen nicht nur von lokaler Bedeutung, denn sie haben zu der Entscheidung des Stadtrats einen Brief an Wirtschaftsminister Rasmus Jarlov (Det Konservative Folkeparti), Minister für Wirtschaft und Inneres, Simon Emil Ammitzbøll-Bille (Liberal Alliance) und Verkehr sowie Bau- und Wohnungsminister Ole Birk Olesen (Liberal Alliance) geschickt, der ihre Bedenken zu der Hafenschließung darlegt.

„Wir betrachten den Hafen als bedeutenden Handelshafen und somit als Teil der Infrastruktur Dänemarks. Deshalb halten wir es für gut, die Minister in diesen Fall einzubeziehen“, sagt Michael Svane, Branchendirektor bei Dansk Industri Transport.

Die Beteiligten befürchten, dass die Schließung des Kolding-Hafens der Beginn eines Dominoeffekts ist und andere Hafenstädte beschließen könnten, auch ihre Häfen zu schließen, um die Hafenanlagen in attraktive städtische Wohngebiete am Wasser zu verwandeln.

„Wir haben Angst vor einem Dominoeffekt von Seite derjenigen, die Häfen für etwas anderes nutzen wollen. Es ist eine Voraussetzung und Notwendigkeit für die Sicherung vieler Unternehmen und Arbeitsplätze Vorort, die Häfen in Betrieb zu halten“, sagt Michael Svane.

Die dänische Industrie, Landwirtschaft und Lebensmittel sind ebenfalls der Ansicht, dass die Schließung des Hafens von Kolding ein nationales Anliegen ist. Gleichzeitig stellen sie die Rechtmäßigkeit der Schließung des Hafens in Kolding in Frage, was jedoch beim Bürgermeister von Kolding keine Bauchschmerzen auslöst.

„Es gibt keinen Paragraphen im Hafengesetz, den wir nicht kennen. Andere Städte haben es auch getan, daher sind wir uns ziemlich sicher. Es ist auch die mündliche Botschaft, die wir aus København erhalten haben, deshalb nehmen wir es gelassen“, sagt der Bürgermeister von Kolding, Jørn Pedersen (Venstre / Rechtsliberale Partei).

von

Günter Schwarz – 30.11.2018