Die Landverbindung zwischen den Inseln Sjælland (Seeland) og Fyn (Fünen) wird am 30. November 1997 hergestellt, indem die das letzte Element der Brücke in der sogenannten Østbro (Ostbrücke) eingesetzt wird und Sjælland mit der Insel Sprogø, die von der Vestbro (Westbrücke ausgeht, verbindet.

Die Storebæltsbroen (Großer-Belt Brücke) ist eine kombinierte Brücken- und Tunnelverbindung, die für den Zug- und Autoverkehr vorgesehen ist und den Großen Belt überquert und Fyn mit Sjælland verbindet. Der Eisenbahnbetrieb wurde am 1. Juni 1997 eröffnet, und die Straßenverbindung wurde am 14. Juni 1998 eröffnet.

Im Westen verbindet eine Spannbeton-Hohlkastenbrücke Fyn mit der kleinen Insel Sprogø. Den östlichen Brückenabschnitt bildet eine Hängebrücke, die mit einer Hauptspannweite von 1.624 Metern zu den längsten Hängebrücken der Welt gehört.

Die Kosten für das Bauwerk betrugen umgerechnet ca. 21,4 Milliarden Kronen (2,67 Milliarden Euro). Die Baukosten sollen – nach Schätzungen des Betreibers im Jahr 1998 – in 35 Jahren, mithilfe von Mautgebühren, refinanziert werden.

Bis zur Inbetriebnahme der Großer-Belt-Brücke bestand eine Fährverbindung zwischen Fyn und Sjælland. Eingesetzt wurden kombinierte Straßenfahrzeug- und Eisenbahnfährschiffe, die Häfen lagen bei Nyborg auf Fyn und Korsør auf Sjælland.

Die Eisenbahn- und Straßenbrücke liegen im Westteil zwischen Fyn und Sprogø parallel nebeneinander. Auf der Ostseite zwischen der künstlich vergrößerten Insel Sprogø und Sjælland verlaufen die beiden Verkehrswege unabhängig voneinander. Die Bahnstrecke København–Fredericia führt durch einen acht Kilometer langen Tunnel unter der Hauptfahrrinne des Großen Belts, die Straße über eine Hochbrücke. Die Eisenbahnverbindung ging 1997 in Betrieb, die Straße im darauffolgenden Sommer 1998. Die Mautstelle befindet sich auf der seeländischen Seite.

Die Westbrücken wurden maßgeblich mit dem großen Schwimmkran „Svanen“ installiert, der die Fertigteile auf die Pfeiler hob. Der zwischen der Insel Sprogø und Sjælland gelegene östliche Abschnitt des Bauwerks hat eine gesamte Länge von 6.790 Metern. Teil dieser Konstruktion ist eine Hängebrücke, die mit ihrer Länge von 2.694 Metern und einer Hauptspannweite von 1.624 Metern die längste Hängebrücke in Europa und nach der Akashi-Kaikyō-Brücke in Japan und der Xihoumen-Brücke in China die drittlängste Hängebrücke der Welt ist. Deren Stahlbetonpylone haben eine Höhe von 254 Meter, der Überbau ist 31 Meter breit und liegt ungefähr 70 Meter über dem Meeresspiegel.

Betreiber der Storebæltsbroen ist eine Tochterfirma der staatseigenen Gesellschaft „Sund & Bælt“, die auch für die Projektierung der geplanten „festen“ Fehmarnbeltquerung verantwortlich zeichnet, die die Fährverbindung zwischen Fehmarn auf deutscher und Sjælland auf dänischer Seite ersetzen soll.
Die Westbrücke ist für den Zugbetrieb mit zwei Windmessstellen ausgestattet, die von Danmarks Meteorologiske Institut (DMI) überwacht werden. Ab einer gemessenen Windstärke von 21 m/s (75,6 km/h) im Mittel von zehn Minuten gilt für Güterzüge eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Ab 27 m/s (97,2 km/h) wird der Güterverkehr gänzlich eingestellt, für elektrisch geführte Reisezüge gilt dann die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, mit Dieselfahrzeugen geführte Reisezüge gibt es keine Einschränkung. Ab 30 m/s (108 km/h) wird der Gesamtverkehr eingestellt.

Am 3. März 2005 havarierte der 88 Meter lange dänische 3500-Tonnen-Frachter „Karen Danielsen“ mit der Westbrücke. Ein kroatischer Seemann starb, nachdem er in den Laderaum des Schiffes gestürzt war. Der Kapitän wurde schwer, drei weitere Matrosen leicht verletzt. Die Kommandobrücke des Schiffes wurde abgerissen, das Schiff unter der Brücke eingeklemmt. Das Bauwerk wurde nach einigen Stunden wieder eingeschränkt für den Verkehr freigegeben.
Die Storebæltsbroen wird als Motiv auf den 1000-Kronen-Banknoten verwendet. Die Banknote ist Teil einer zwischen 2009 und 2011 veröffentlichten Serie, die unter anderem dänische Brücken als Thema hat. Sie wurde von der Künstlerin Karin Birgitte Lund gezeichnet.

2009 wurde die Brücke von dem in Finnland gebauten Kreuzfahrtschiff „Oasis of the Seas“ unterquert. Das Schiff ist im Normalzustand 72m hoch. Um die Durchfahrt zu ermöglichen, wurde es mit einfahrbaren Schornsteinen ausgerüstet, wodurch die Höhe auf 64,75m, d. h. 25cm unter der lichten Höhe, verringert werden konnte. Durch Unterquerung mit maximaler Geschwindigkeit konnte der Spielraum auf 50 cm erhöht werden.

von

Günter Schwarz – 30.11.2018