Es vergeht keine Woche, ohne dass man in die Wucht von Kommentarspaltenschreibern in den sogenannten Sozialen Medien rennt. Wenn man Glück hat, schüttelt man nur den Kopf und verbirgt das Gesicht in den Handflächen – wenn man Pech hat, regt man sich richtig auf. Unter dem Strich aber gelingt es wirklich selten bis gar nicht, etwas positives aus solchen Beiträgen mitzunehmen.

In Gedanken haben wir noch den Beitrag einer Dame, die eine Kritik an einer Vorstellung des Prager Festspielensembles einer Oper veröffentlichte. Direkt bemängelte sie die „Unstimmigkeiten“ der Kostüme, sowie die alten verschlissenen Schuhe einiger Schauspieler. Wir sind sicher, dass „Heike aus Wuppertal“ Kostüme besser beurteilen kann als die Kostümschneider dieser Oper. Einen Überblick über die Gehaltssituation vieler Menschen in Kulturberufen scheint die Frau ebenfalls nicht zu haben. Man mag es nicht glauben, aber es gibt tatsächlich Menschen, die sich nicht jeden Monat neue Schuhe leisten können. Der Sinn und Zweck einer Oper wird dieser Dame vermutlich ebenfalls verborgen bleiben… Wir zumindest besuchen eine Oper, um die Musik zu hören und nicht um uns die Schuhe der Solisten anzuschauen.

Warum ist es so schwer, positive Kommentare zu hinterlassen? Wir haben schon viele tolle Seiten und Projekte verschwinden sehen, weil private Betreiber solcher Seiten keine Lust mehr auf diese permanenten Beschimpfungen hatten. Auch hier auf unserer Seite haben wir in den vergangenen fast 3 Jahren nicht EINEN positiven Kommentar geerntet. Negative Nörgeleien kommen dagegen täglich  zuhauf  herein.

Wir sind wirklich dafür, dass man eine Art „Eignungstest oder Führerschein“ für das Internet ablegen sollte. So wie ein Einbürgerungstest. Grundregeln des Benehmens und der Kommunikation.

Ein Ansatz wäre die Schule, damit die nächste Generation der Kommentarspaltenschreiber vielleicht ein wenig positiver in sozialen Medien auffällt – nicht nur vom Inhalt her sondern auch was die deutsche Rechtschreibung betrifft, denn von einer deutschen Leitkultur reden und auf der Straßen mit der deutschen Kultur des Volkes der Dichter und Denker lauthals herumzutönen und sich bei Kommentaren als Analphabeth zu outen, ist alles andere als „cool“!

Alternativ mag man sich selbst Gedanken darüber machen, wie man sich im Netz verhält, was man schreibt und das solche Beiträge meist wirklich lange erhalten bleiben.

Das Internet könnte so schön sein, wenn nur die Menschen darin nicht wären…