Ab dem 1. Januar ist es auch in Dänemark legal, Pfefferspray in der Wohnung zu haben. Es gibt danach bereits eine große Nachfrage bei den Händlern.

Die dänische Polizei verwendet Pfefferspray bereits seit 10 Jahren, und ab dem 1. Januar wird es für die Bürger ab 18 Jahren auch legal sein, Pfefferspray zur Selbstverteidigung zu kaufen. In einem Jagdgeschäft in Viborg ist die Liste der Kunden, die ein Pfefferspray möchten, bereits sehr lang

„Wenn wir Kunden hier im Laden hatten, führten wir schon viele Gespräche über das Thema Pfefferspray, und das Interesse an Pfefferspray hat sich über Weihnachten noch verstärkt. Ja, ich glaube, es gibt eine große Nachfrage“, sagt Johnny Christian Jørgensen.

Johnny Christian Jørgensen ist der Inhaber von JAFI (Jagt, Fiskeri og Outdoor-butikken) in Viborg. Ab Dienstag nächster Woche kann er Pffersefpray legal im Laden verkaufen.

„Wir behandeln es so, als würden wir jede andere Waffen verkaufen. Die Kunden müssen über 18 Jahre alt sein. Wir legen die Ware nicht lose und ungesichert aus, sondern sie kommt in Schränke, die abgeschlossen sind, so dass sie nur von Mitarbeitern ausgehändigt und übergeben werden kann. Ich denke, es ist gut für den einzelnen Bürger, die Möglichkeit zu haben, sich im eigenen Haus zu schützen und gegebenenfalls Pfefferspray zu verwenden“, sagt Johnny Christian Jørgensen.

„Die Tatsache, dass man bisher noch keine Gelegenheit hatte, war ärgerlich. Es ist schließlich auch in vielen anderen Ländern legal, und ich glaube, dass ein Pfefferspray zu Hause einen gewissen Schutz bietet“, sagt der Händler.


Der Inhaber des Jagd- und Angelgeschäfts JAFI in Viborg hat schon viele Anfragen nach Pfefferspray.

Anfang Dezember verabschiedete das Folketing die Gesetzesänderung, die Pfefferspray in der Wohnung zu haben legalisiert. Die Lars Løkke Rasmussen Minderheitsregierung und die Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) stimmten dafür, während alle übrigen Parteien sich dagegen aussprachen.

Die Polizei hat die Initiative der Gesetzesänderung in der Anhörungsphase kritisiert. Gleiches gilt für den Det Kriminalpræventive Råd (Dänischer Kriminalpräventionsrat), die Opferberatung und die Dansk Erhverv (Dänische Handelskammer). „Es könnte die Gefahr bestehen, dass eine Reaktion, die sonst nicht gewalttätig wäre, gewalttätig wird, weil der Täter es als Angriff gegen sich selbst betrachtet“, meinte der ehemalige Polizeipräsident Claus Oxfeldt.

„Wir hatten in den Weihnachtstagen viele Kunden hier. Es gibt extrem viele, die nach Pfefferspray gefragt haben, und wir haben schon viele Menschen darüber aufgeklärt. Ich denke, das ist wirklich einen Bedarf gibt“, sagt Johnny Christian Jørgensen, der auch schon im Vorstand der Danmarks Våbenhandlerforening (Dänische Waffenhändlervereinigung) war.

Auf die Frage, ob er denkt, dass die Kunden glauben, dass Pfefferspray auch außerhalb des Hauses benötigt wird, antwortete er: „Das meine ich eigentlich. Aber das gestattet das Gesetz nicht. Aber ich höre, viele Eltern würden sich tatsächlich darüber freuen, dass ihre jungen Mädchen mit einer solchen Abwehrwaffe in der Tasche herumlaufen dürfen, aber das ist nicht erlaubt“, sagt Johnny Christian Jørgensen.

Die Nachfrage nach Üfefferspray ist groß, und der Händler nennt Zahlen dazu, die sein Geschäft betreffen. „Bisher haben wir mit dem Import von 1.000 Stück begonnen. Wir importieren sie genauso wie andere Waffen aus dem Ausland. Es gibt bereits 75 Bestellungen, die uns derzeit vorliegen, Wir rufen die Kunden zurück, sobald wir die Lieferung bekommen.“

Auch die Polizei verwendet Pfefferspray. Polizeibeamte erhalten einen dreitägigen Kurs im Umgang mit Pfefferspray als Waffe. Bei JAFI liegt Pfefferspray auch ohne Verwendungs-Kurs nicht lange auf der Ladentheke.

„Von der Danmarks Våbenhandlerforening wird eine Gebrauchsanweisung gedruckt, auf der stehen wird, wie der Kunde mit dem Produkt umzugehen hat, und wir teilen den Kunden auch mit, wo es gebraucht werden darf. Zum Beispiel sagen wir explizit, dass man es aus dem Auto herausnehmen muss und nur zu Hause haben darf, und man soll damit nicht in der Öffentlichkeit herumfahren oder herumlaufen, weil es in der Wohnung bleiben muss“, sagt Johnny Christian Jørgensen.

Die dänische Polizei hat noch keinen vollständigen Überblick darüber, wie viele Händler die Genehmigung zum Import von Pfefferspray beantragt haben.

Fakten über Pfefferspray

* Pfefferspray, auch OC (Oleoresin Capsicum) genannt. wird seit dem 1. Januar 2008 von der Polizei in Dänemark eingesetzt.
* Das Spray enthält eine sehr starke Chili-Konzentration.
* Eine Dose Pfefferspray enthält etwa zwei Millionen Scoville Heat-Einheiten (Die Scoville-Skala ist eine Skala zur Abschätzung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze). Eine starke thailändische Chili enthält typischerweise 50 bis 200 Scoville Heat-Einheiten.
* Das Spray wird durch Sprühen auf das Gesicht einer Person aus sechs bis sieben Metern Entfernung aufgetragen.
* Das Spray verursacht akute Augen- und Hautschmerzen, Augenbrennen und Nasenausfluss, Atemnot, Unbehagen und unwillkürliche Sehschwäche der Augen.
* Die Wirkung von Pfefferspray lässt innerhalb von Stunden nach und hinterlässt keinen bleibenden Schaden.
* In Deutschland ist das Pfefferspray in der Öffentlichkeit im Allgemeinen legal. In Schweden und Finnland kann man eine Genehmigung zum Kauf von Pfefferspray beantragen.

Quelle: Wikipedia

von

Günter Schwarz – 27.12.2018