Die letzte Ausgabe der dänischen Zeitung „Kiøbenhavns Aftenpost“ erscheint am 31. Dezember 1812.

„Kiøbenhavns Aftenpost“ war eine dänische Zeitung, die zwischen dem 17. Januar 1772 und dem 31. Dezember 1812 zweimal wöchentlich am Montag und Freitag in den Abendstunden erschien.

Die Zeitung wurde von dem Philantrop und Journalist Hans Holck gegründet, der auch das beliebte „Adresseavis“ gründete. Er sagt sogar, dass der Name der englischen Zeitung „London Evening Post“ entliehen wurde.

Die „Aftenposten“ brachte hauptsächlich lokale Nachrichten aus der Hauptstadt sowie Klatsch und Fiktion. Sie erschien, wie der Name schon sagt, zweimal in der Woche abends. Nachdem Hans Holck am 02. März 1783 im Alter von 56 Jahren verstorben war, übernahm seine Witwe den Zeitungsverlag und führte ihn weiter, Ab 1793 wurde sie von der Druckerei Johan Rudolph Thiele veröffentlicht.

Die Zeitung wurde gegründet, um die Nachrichten und den Jubel des Staatsstreichs gegen den deutschen Leibarzt des dänischen Königs, Kong Christian VII,. und Aufklärer Johann Friedrich Struensee landesweit publik zu machen, der am 28. April 1772 in København wegen Majestätsbeleidigung, Missbrauch der Regierungsgewalt, Anstiftung zur Gewalt gegen den König, Misshandlung des Kronprinzen und zudem persönliche Bereicherung und Günstlingswirtschaft öffentlich hingerichtet wurde. Die Zeitung wurde daher vornehmlich in der Mittel- und Unterklasse verbreitet, und die Redaktion dieser Zeitung war gezielt auf diese Bevölkerungsklassen ausgerichtet. Diese Linie hat sich jedoch im letzten Jahr der Zeitung geändert, was schließlich zu ihrem Niedergang und ihrer Einstellung führte.

Der Archivar und Historiker Erich Werlauff schrieb, dass vor allem die ersten Jahrgänge des „Aftenposten“ etwas Aufmerksamkeit verdienen, da sie unter den Überschriften „Gadepost“ (Straßennachrichten), „Huspost“ (Hausnachrichten, „Dyrehavspost“ (Hafennachrichten) und einige ähnliche Berichte über lokale Ereignisse, Hauptstadtnachrichten und dergleichen enthalten – teilweise in einem sehr stimmungsvollen Stil geschrieben, der einen sehr klaren Einblick in das Leben der Zeit widerspiegelt, insbesondere in den des einfacheren Volkes oder sogar in den untersten Ständen der Bevölkerung. Werlauff fuhr an derselben Stelle fort, indem er dieses damals (1866) sagte: „Die meisten älteren Jahrgänge der ,Aftenpost‘ waren fast gänzlich verschwunden und konnten nur in öffentlichen Bibliotheken wie det Kongelige Bibliotek (die Königliche Bibliothek) aufgefunden werden.

In dieser Zeitung wurden auch die ersten tatsächlichen Werbetexte Dänemarks veröffentlicht, z. B. Gedichte oder kleine Dialoge mit Behauptungen verschiedener Produkte, die in Versen verfasst waren.

von

Günter Schwarz – 31.12.2018