(Kruså) – Am 4. Januar vor drei Jahren wurde die vorübergehende Grenzkontrolle wieder eingeführt. Das bildet den Grund einer Demonstration für offene Grenzen.

„Mit Grenzbaum und zuletzt dem sogenannten Wildschweinzaun schließen wir zunehmend die Grenze, gegen die wir seit Jahren gekämpft haben, um ein möglichst kleines Hindernis mehr zu sein“, sagt die dänische Patei der Grünen, die Alternativet, die am heutigen Freitag an der deutsch-dänischen Grenze demonstriert.

Die Demonstration wird als „offene Grenze für Mensch und Natur“ bezeichnet. Ziel ist es, Widerstand zu zeigen, was die Initiatoren als negative Symbolpolitik bezeichnen.

„Wir dürfen keine negativen Symbole zulassen, die darauf abzielen, den Rest der Welt auszuschließen und zu glauben, dass wir den Rest der Welt irgendwie loswerden können“, sagt Karin Rohr Genz, eine Folketingskandidatin der Alternativet (Å).

Die Demonstration beginnt um 15:00 Uhr in Kruså, von wo aus sie sich der Grenze nähert. Auf deutscher Seite geht es weiter in Richtung Fleggaard, von wo aus der Demonstrationszug wieder nach Dänemark zurückkehrt.

Auf der Facebook-Seite der Demonstranten haben 119 Personen ihr Interesse bekundett, und die Initiatorin Karin Rohr Genz hofft, dass man gemeinsam den Widerstand gegen einen Zaun und Kontrollen sichtbar zum Ausdruck bringen kann.

„Das Ziel ist, die permanente Grenzkontrolle einzustellen und den Wildschweinzaun abzureißen bzw. gar nicht erst zu errichten. Wir müssen die Ressourcen stattdessen für Stichproben, Ermittlungssarbeiten und Naturschutz einsetzen“, sagt sie.

Während sich die Demonstranten auf der Strecke bewegen, werden auf beiden Seiten der Grenze Sprecher verschiedener politischer Parteien und Interessengruppen von beiden Seiten der Grenze anwesend sein.

Die heutige Demonstration ist die zweite der grünen Partei Alternativet an der Grenze. Bereits im September 2018 demonstrierte die Partei erstmals an der Grenze und wurde dabei auf deutscher Seite von der Sydslesvigsk Vælgerforening (Südschleswigscher Wählerverband / SSW) für eine offenere Grenze unterstützt.

„Es kann durchaus sein, dass sich nicht heute oder morgen etwas bewegt, aber ich glaube, wenn man daran festhält, bewegen sich die Dinge irgendwann“, sagt Karin Rohr Genz

von

Günter Schwarz – 04.01.2019