(Horsens) – Die østjysk (ostjütische) Hafenstedt Horsens in Midtjylland (Mitteljütland) ist die erste Kommune in Dänemark, in der die Bürger nun zu angebotenem rituell geschlachtetem Fleisch in den Schlachtereien und Kantinen „Nein“ sagen können und in denen der Verzehr dieses Fleisches verboten ist.

Bei dem von den Muslimen durchgeführten Halal-Schlachten wírd das Vieh wird mit einem harten Schlag auf die Stirn betäubt und dann wird ihm die Halsschlagader mit einem Querschnitt durchgeschnitten. Zur gleichen Zeit spricht während des Schlachtens ein muslimischer Angestellter des Fleischers ein Gebet, das übersetzt lautet: „Im Namen Allahs, Allah ist groß“. Dieses Gebet soll den Unterschied von einem gemeinen „Gemetzel“ zu einem religiös korrekten Schlachten nach den heiligen Halal-Regeln des Propheten Mohammed machen.

Die Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) in Horsens hatte Schwierigkeiten, rituell geschlachtetes Fleisch, einschließlich Halal-Fleisch, in öffentlichen Einrichtungen zu verbieten. Ein Verbot konnte die Partei bislang noch nie durchsetzen, aber am Donnerstag unternahm sie einen neuen Versuch, den Bürgern zu ermöglichen, Halal_Fleisch abzulehnen.

„Ich glaube nicht, dass man Nicht-Muslimen ein religiöses Ritual auferlegen kann. Wer also nicht mit dem Islam sympathisiert, kann jetzt Halal-geschlachtetes Fleisch ablehnen“, sagt Michael Nedersøe (DF) vom Horsens Stadtrat.

Das Verbot ist im Zusammenhang mit der Haushaltsvereinbarung der Kommune Horsens für 2019 durchgesetzt worden, wozu der Stadtrat die Stimmen der rechtspopulistischen und ausländerfeindlichen Dansk Folkeparti benötigte, und für den „Dansk Folkeparti-Mann“ Michael Nedersøe ist es bei weitem nicht nur ein religiöses Ritual.

DER KLEINE HALAL-STEMPEL

– Dänische Unternehmen wie Danish Crown, Arla und Danpo müssen an die dänische Abteilung der Muslim World League zahlen, um die Halal-Zertifizierung zu erhalten.

– Wenn Sie wissen möchten, ob ein Produkt Halal ist, suchen Sie nach einem relativ kleinen „Stempel“.

– Der Stempel ist meistens zusammen mit der anderen Warendeklaration auf der Rückseite der Verpackung zu finden.

– Es kann nicht genau gesagt werden, wie der Stempel aussieht, da er je nach den zuständigen muslimischen Institutionen variiert.

Ein großes Problem sind die religiös begründeten Vorgaben, die Unternehmen dem Islamischen Kulturzentrum zu zahlen haben, um ein sogenanntes Halal-Zertifikat zu erhalten. Beispielsweise bezahlt Danpo in Farre jährlich etwa 100.000 Kronen (13.400 Euro) für ein solches Zertifikat. „Das Wichtigste für mich sind die Halal-Gebühren. Die Menschen müssen die Möglichkeit haben, die Zahlung für Vereine, die durch Halal-Zertifizierungen Geld verdienen, zu unterlassen“, sagt Michael Nedersøe.

Das Verbot ist zum Jahreswechsel in Kraft getreten, und Michael Nedersøe hat die Gelegenheit bereits genutzt, um Nein zu sagen. „Ich habe mit den anderen DF-Stadtratsmitgliedern gesprochen, und wir stimmten zu, an den Stadtdirektor zu schreiben, und halal geschlachtetes Fleisch im Rathaus zu verbieten . Ich habe auch die Schule meiner Kinder kontaktiert und Nein zu Halal-Fleisch gesagt“, sagt Michael Nedersøe.

Wie die Institutionen das Angebot tatsächlich umsetzen, liegt in deren Hand. Es muss jedoch die Möglichkeit bestehen, sich für nicht rituell geschlachtetes Fleisch entscheiden zu können. „Ich glaube nicht, dass es für die Kantineneinrichtungen teurer oder umständlicher sein wird, als wenn ich Muslim wäre und kein Schweinefleisch wollte“, sagt Michael Nedersøe.

von

Günter Schwarz – 04.01.2019