Vor mehr als 70 Jahren wurden die ersten weiblichen Pastoren in der dänischen Volkskirche eingestellt, und noch immer erleben Frauen, dass sie aus dem Grund ihres Geschlechts diskriminiert werden.

Heute hat sich herausgestellt, dass sich jede vierte Priesterin wegen ihres Geschlechts diskriminiert fühlte. Dies zeigt eine Umfrage von der Tagreszeitung „Jyllands-Posten“.

Heidi Sun ist eine Pastorin in Tjørring bei Herning. Zu ihrer Studienzeit erlebte sie einmal einen Mitschüler, der ihr sagte, dass sie in der Hölle enden werde, weil sie eine Frau und eine Pastorin sei.

„Es ist von Frau zu Frau unterschiedlich, ob sie sich diskriminiert und zurückgesetzt fühlt. Es fühlt sich hart und persönlich an, aber ich glaube, meine Erfahrungen haben sich auf die Theologie bezogen. Ich glaube, dass Frauen genauso Pastorinnen sein können wie Männer, aber ich verstehe, dass man anders glauben kann“, sagt Heidi Sun zu „Jyllands-Posten“.

Heidi Sun glaubt daher nicht, eine Vorgabe für das zu schaffen, was die Menschen glauben und glauben müssen.
„Andererseits ist es sinnvoll, dass wir Vorgaben aufstellen und diskutieren, wie wir mit den unterschiedlichen Nuancen des Glaubens umgehen, um Diskriminierung zu vermeiden“, sagt sie.

Mette Bock, Ministerin für kirchliche Angelegenheiten, erklärt, Diskriminierung sei inakzeptabel, glaubt aber auch, dass das Problem durch einen Dialog innerhalb der Kirche und nicht durch Gesetze gelöst werden muss.

von

Günter Schwarz – 21.01.2019