(Fanø) – Das gestrandete Fischerboot aus Hvide Sande liegt seit anderthalb Monaten an der Küste vor Fanø . Am 11. Januar 2019 geriet der Fischkutter „RI 524 James Robert“ aus Hvide Sande beim Fischfang in der Nordsee in schwere See und drohte zu sinken. Die Besatzung von fünf Männern wurde von einem Hubschrauber der dänische Marine gerettet, und drei Tage später trieb der verlassene Kutter an Fanøs Küste.

Aber anderthalb Monate später ist es immer noch da – zur großen Frustration für die Einheimischen. „Ich finde es aber völlig inakzeptabel, dass es noch immer nicht entfernt wurde“, sagt Christian Lorenzen (Det Konservative Folkeparti), Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Natur und Technologie in der Gemeinde Fanø.

Die Fischer, dem der Kutter namens RI 524 James Robert gehört, ist nach dem Untergang seines Schiffes bankrott. „Aber das kann nicht die Lösung sein“, meint der Ausschussvorsitzende. „Es liegt in der Verantwortung des Eigentümers, ein Wrack von seinem Liegeplatz zu entsorgen. Soweit der Eigentümer es sich jedoch nicht leisten kann, hat sich seine Versicherung, die der Fischer hat, um die Bergung zu kümmern und muss dafür aufkommen“, fügt er hinzu.

Aber das Schiff liegt immer noch da, und es gibt keine Hilfe von irgendwelchen Behörden. Sowohl die Søfartsstyrelsen (Seefahrtsbehörde) als auch das Kystdirektoratet (Küsrtendirektorat) sagen, es sei nicht ihre Aufgabe, eine Lösung zu finden.

„Ich bin so verärgert, was ich die Behörden mit uns treiben. Die sitzen nur herum und halten Maulaffen feil und tun nichts. Ich kann nicht verstehen, dass es nicht schon lange eine Behörde gibt, die sich dafür zuständig fühlt“, sagt Christian Lorenzen.

Das Geisterschiff wird in Kürze Thema im Folketing in Christiansborg sein. Ein Parlamentsmitglied aus der Region Fanø möchte, dass die Miljø- og Fødevareminsteren (Umwelt- und Lebensmittelministerium) den Fall untersucht.

„Hier muss jemand die Verantwortung übernehmen, und ich bin der Meinung, dass der Minister sich verpflichten sollte, klare Richtlinien für diejenigen zu erstellen, die die Verantwortung für die Entfernung eines solchen Wracks zu übernehmen haben. Gelingt es, muss die Rechnung danach an die Richtigen gesendet werden – und ich denke, dies sollte derjenige sein, dem das Schiff gehört oder seine/ihre Versicherungsgesellschaft“, sagt Simon Kollerup (Socialdemokraterne).

Christian Lorenzen glaubt nicht nur, dass der Kutter die Sicht beeinträchtigt, sondern auch eine Gefahr für die Sommerbadenden sein wird. Deshalb braucht es bald eine Lösung. „Wir können nicht akzeptieren, dass es in diesem Sommer immer noch da ist“, sagt er.

Der Eigentümer des Kutters und/oder seine Versicherungsgesellschaft wollte die Situation nicht kommentieren.

von

Günter Schwarz – 02.03.2019