(Ribe) – Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen den religiösen Abschied vom Leben. Einer unter ihnen ist der 77-jährige Flemming Madsen aus Ribe.

Bei einem Begräbnis oder einer Beisetzung ist in den meisten Fällen immer noch ein Priester an dem religiösen Ritus der Bestattung beteiligt. Der Trend ist jedoch eindeutig, denn immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, ohne die Beteiligung der Kirche begraben zu werden – ganz ohne Priester, Psalmen und Gebete.

Dieses gilt auch für Flemming Madsen aus Ribe, der eines Tages auf dem alten Friedhof in Ribe beerdigt werden möchte. „Was in der Bibel steht und daraus gelesen wird, sagt mir nichts“, sagt Flemming Madsen. Auslöser war die religiöse Begleitung der Kirche von den Angehörigen bei dem Tod seines Vaters, wonach Flemming Madsen entschied, aus der lutherischen Volkskirche Dänemarks auszutreten, und seitdem hatte er auch keine Lust und keinen Anlass mehr gesehen, wieder in die religiöse Gemeinschaft zurückzukehren.

Laut Danmarks Statistik hat die Zahl der nicht religiösen Begräbnisse und Beisetzungen in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2006 waren es landesweit 4.801 Bestattungen dieser Art, und im Jahr 2018 war die Zahl bereits auf 8.846 gestiegen, scheibt das „Kristelig Dagblad“.

Die Volkskirche ist sich dessen bewusst, dass sich immer mehr Menschen gegen die Kirche entscheiden, und es ist ein Job der Geistlichkeit, darauf hinzuarbeiten, dass die Entwicklung rückgängig gemacht wird.

„Wir haben inzwischen eine veränderte Bevölkerungszusammensetzung, was das eine ist, aber ich denke auch, wir haben die dringende Aufgabe zu klären, was eine Kirchenbestattung ist und welche Bedeutung sie hat“, meint Bischof Elof Westergaard vom Ribe Stift,

von

Günter Schwarz – 20.03.2019