(Ribe) – Letztes Jahr wurde Ribe erneut vom Storch abgelehnt, aber die Ribener wünschen sich in diesem Jahr endlich wieder ein Storchenpaar in der Stadt. Zumindest fünf Nester stehen bereit, den Störchen ein Zuhause zu geben.

„Letztes Jahr gab es einen einzelnen Storch, der sich für eines der Nester zumindest interessierte und dann doch nicht blieb, und jetzt drücken wir die Daumen, dass er dahin zurückkommen und sich vielleicht hier niederlassen wird“, sagt Hans Skov, Storchenexperte.

Ribe war früher als die große „Storchenstadt“ bekannt. In den 1930er Jahren gab es in der Stadt bis zu 34 Brutpaare, die jedoch langsam bis 2005 zurückgingen, als die Störche ganz aus Ribe verschwunden waren. In den letzten Jahren gab es in Smedager als einzigen Ort in Sønderjylland (Südjütland) noch Störche. Und Smedager liegt ganz im Süden Sønderjyllands und fernab von Ribe. Aber auch die rund 8.000 Einwohner zählende Kleinstadt Ribe möchte jetzt wieder mitmachen und diese Vögel ansiedeln.

Das Storchennest ist bezugsfertig.

„Der große Vogel hat etwas und da er in der Nähe von Menschen lebt, ist er eine Art inoffizieller Nationalvogel im Herzen der Dänen, und er hat eine ganz besondere Bedeutung für uns“, sagt der Storchenexperte. (Anmerkung der Redaktion: Wirklicher dänischer Nationalvogel ist der Schwan)

Die Vorbereitungsarbeiten umfassten das Entfernen von Gras aus den Nestern. Nach einem milden Winter und wenn die Störche spät kommen, kann bis zu einem halben Meter Gras in den Nestern stehen. Neue Äste mussten geflochten werden, denn die Dohlen stehlen den Störchen das Reisig aus den Nestern, wenn diese auf ihrer Winterreise in den Süden unterwegs sind. Und dann musste noch frisches Stroh in die Nester gelegt werden.

Es ist nicht unwahrscheinlich, glaubt Hans Skov, dass Störche wieder nach Ribe kommen. Es gibt große, tief gelegene, feuchte Wiesen um Ribe herum, und die Entfernung ist kein Hindernis. Ein Storch fliegt bis zu acht Kilometer, um Nahrung zu finden.

von

Günter Schwarz – 26.03.2019