Der am 08. Dezember 1795 im sønderjysk (südjütländischen) Tønder dänisch-deutsche geborene Astronom Peter Andreas Hansen verstirbt am 28. März 1874 im thüringischen Gotha.

Peter Andreas Hansens Vater war der Uhrmacher Nicolai Hansen, der als Gold- und Silberschmied in Tondern wohnte und für einen nach damaligen Verhältnissen nicht unbemittelten Bürger galt. Der junge Hansen besuchte die Stadtschule seiner Vaterstadt, wo er die Anfangsgründe der lateinischen und französischen Sprache erlernte und für den mathematischen und physikalischen Unterricht in der „Rectorklasse“ besonderes Interesse zeigte.

Nach seiner Konfirmation gab sein Vater ihn in die Lehre in eine Uhrmacherwerkstatt in Flensburg, wo m Meister schon seine außerordentlichen Fähigkeiten für Mathematik und Mechanik auffielen, was selbst einem französischen Uhrmachermeister im fernen Berlin zu Ohren kam, der ihn ein weiteres Jahr ausbildete, bevor er 1819 als Uhrmacher in seine Heimatstadt Tønder zurückkehrte und in der Wekstatt seines Vaters arbeitete.

Aber schon im Frühjahr 1820 brachte der Einfluß eines Arztes, des damaligen Physikus Dr. Dirks, der sich für mathematische und astronomische Gegenstände interessierte und Hansen’s Begabung erkannte, eine entscheidende Wendung in dessen Lebensgange hervor. Dirks wußte Vater und Sohn zu überzeugen, letzteren nach København zu Schumacher, dem späteren Direktor der Altonaer Sternwarte, reisen zu lassen, der damals mit der Leitung der dänischen Gradmessung betraut war. Schuhmacher nahm Hansen freundlich auf, überzeugte sich von seinen mathematischen Leistungen und versuchte ihm durch eine Audienz bei Kong Frederik VI. eine Anstellung bei der Gradmessung zu verschaffen.

Im folgenden Jahr zog es ihn jedoch nach København und bekam dort einen Job als Landvermesser, was ihn 1822 am neu errichteten Observatorium in Altona führte, und wo er sich ungewöhnlich schnell in die Wissenschaft der Astronomie und mit der in diesem Fachgebiet benötigten mathematischen Kenntnisse einarbeitete.

Der Ruf seiner Fertigkeit in der Mathematik auf astronomischen Sektor gelangte auch ins thüringische Gotha, wo ihm 1825 die Stelle des Direktors am Gotha-Observatorium auf dem Seeberge bei Gotha, einer Stiftung des Herzogs Ernst II.,angeboten wurde. Diese Stellung besetzte Peter Andreas Hansen bis zu seinem Tod am 28. März 1874 fast fünfzig Jahre lang.

Er war sehr daran interessiert, bessere Instrumente und mathematische Methoden zu entwickeln. Insbesondere interessierte er sich für die Bewegung und magnetische Anziehung von Himmelskörpern. Daraus entwickelte Hansen eine Theorie der Störungen, die eine Vermittlung von Laplaces und Lagranges Theorien war.

Peter Andreas Hansen war Vorsitzender von einem Dutzend gelehrter Gesellschaften und erhielt dreimal die Goldmedaille der Royal Astronomical Society sowie mehrere weitere Auszeichnungen.

1828 heiratete er in Gotha und führte eine 46-jährige glückliche Ehe, aus der insgesamt sieben Kinder (vier Söhne, drei Töchter) hervorgingen.

von

Günter Schwarz – 28.03.2019