Halløjsa – er du okay? … Habt ihr mitbekommen, dass der Scheich von Brunai bisschen feuchte Handflächen bekommen hat, nachdem der Schauspieler George Clooney die Aktion unterstützt hat, Hotels des Wüstenmonarchen zu boykottieren, nachdem dieser verkündete, die Todesstrafe durch Steinigung für gleichgeschlechtliche Beziehungen einzuführen? Tzäh! Der Backlash war in den sozialen Medien so groß, dass die Hotels und Ressorts des Scheichs tatsächlich ihre Online-Seiten offline schalteten.

Toll!!! Aber warum nur, wenn es um Schwule geht, oder wenn ein „Star“ sich dafür einsetzt? Wo wir ja immer alle so selbstgefällig auf unseren tollen „westlichen Werten“ rumwalzen: Wie wäre es mal mit einer NULL-TOLERANZ-POLITIK gegen Staaten oder Gesellschaften, die es irgendwie nötig finden, Menschen öffentlich hinzurichten? In Guatemala fallen jährlich rund 250 Menschen einer Selbstjustiz zum Opfer und werden auf öffentlichen Plätzen aufgehängt oder lebendig verbrannt, während ein jubelnder Mob drumherum steht, klatscht, johlt, und Handy-Videos macht. Ganz ähnlich geht es bei Steinigungen zu oder den Verstümmelungen im hipster- Urlaubsparadies Dubai. 

Kann man die Diplomaten solcher Länder nicht mal einbestellen und deutlich klar machen, dass solche Menschenrechte nicht verhandelbar sind – oder sie müssen eben ihren Krempel packen?! Will heißen: warum geht der Druck von einem empörten Mob im Internet aus und nicht etwa seitens der Politik? Gute Waffengeschäfte wäre da vielleicht ein Grund, denn Deutschland verdient ja geil Geld, so lange im Jemen Kinder totgebombt werden. Ob man aber moralische Toleranz für Brunai, Dubai, Pakistan, Saudi-Arabien aufbringen sollte?

I don’t weissnich. Schwingt mir eine Oktave zu weit in eine Doppelmoral. Die Guatemaler genauso: „Alter, hört ‚ma auf, da Leute auf euren Marktplätzen zu verbrennen, ihr beknackten Wilden! Vielleicht klappt es denn ja auch mit der Einreise in die USA?!

Nu kiek mol ni so klog.