Google schaltet nach einer Milliardenkartellstrafe der EU zusätzliche Internetbrowser und Suchmaschinen für Nutzer von Android-Handys in Europa frei. Ab sofort können Anwender bei Android inklusive Google zwischen bis zu fünf Alternativen wählen, schrieb Google-Manager Paul Gennai heute in einem Blogeintrag.

Die anderen Programme und Funktionen könnten beim Öffnen des Google-Appstores installiert werden, wobei die populärsten Alternativen, die da sind Firefox, Microsoft Edge, Opera Browser und Puffin Web Browser, zu den eigenen Produkten angeboten würden. Das Layout und die angezeigten Apps werden sich regional unterscheiden, sagt Google.

Die Maßnahme wird für neue und bereits in Betrieb befindliche Android-Smartphones umgesetzt. Sie wird mit einem Update des Google Play Stores ermöglicht. Man kann vom Bildschirm aus eine oder mehrere Apps installieren, und sofern man das tut, werden zusätzliche Instruktionen angezeigt, wie der Nutzer diese als Standard festlegen kann. Google Chrome wird den Nutzer unter Android außerdem fragen, ob er einen anderen Suchanbieter auswählen möchte.

Die EU-Kommission hatte die Nachbesserung verlangt und den Google-Mutterkonzern Alphabet im Juli 2018 zu einer Rekordstrafe von 4,3 Mrd. Euro wegen unzulässiger Vorschriften für die Verwendung des Betriebssystems Android verdonnert.

Google stellt Android kostenlos zur Verfügung. Damit ist die Software mit deutlichem Abstand Marktführer und läuft weltweit auf acht von zehn Mobiltelefonen. Auf Platz zwei liegt Apples System iOS.

von

Günter Schwarz – 19.04.2019