(Aalestrup) – Der letzte und alleinige Obstbauer in Aalestrup Finn Brix-Mikkelsen wirft in diesem Jahr voraussichtlich auch wieder 18 Tonnen Äpfel weg. Sie können nicht verkauft und daher als Düngemittel verwendet werden . Er ist der letzte Obstproduzent in Vesthimmerland. Vor nicht allzu vielen Jahren gab es noch 25 Obstbauern in der Gegend, aber jetzt gibt es nur noch ihn allein.

„Es ist viel zu schwierig, mit dem ausländischen Obst zu konkurrieren“, sagt Finn Brix-Mikkelsen, der Brovejens Frugtplantage in Aalestrup besitzt. Für Finn Brix-Mikkelsen war es letztes Jahr eine schwere Saison. Er hat 18 Tonnen Äpfel weggeworfen, obwohl an ihnen nichts fehlte. Aber er konnte sie nicht verkaufen, und deshalb sind sie als Dünger auf seinen Feldern gelandet.

„Es ist ein reines Glücksspiel. Die Preise meiner Äpfel sind so gering, dass ich nicht weiter runter gehen kann“, erklärt Finn Brix-Mikkelsen, der aus einer Ernte 2018 von etwa 250 Tonnen etwa 18 Tonnen entsorgen musste.

Nach neuen Angaben des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei werden in Dänemark jedes Jahr 700.000 Tonnen essbare Lebensmittel weggeworfen. 460.000 Tonnen davon werden weggeworfen, bevor sie dänischen Kunden angeboten wurden.

„Es macht keinen Spaß, aber was soll ich tun? Es geht um die ungleiche Konkurrenz aus dem Ausland. In Polen und Spanien sind Löhne, Pestizide, Strom und Wasser billiger“, sagt der 78-jährige Finn Brix-Mikkelsen, der seit Jahrzehnten die Felder zwischen Simested und Hvilsom bewirtschaftet.

Hin und wieder tröstet dem Obstbauer, dass er zum Glück nicht jedes Jahr ansonsten gute Äpfel vernichten muss. Im vergangenen Jahr war die Apfelsaison jedoch besonders gut, beispielsweise in Spanien und an einigen anderen Orten in Europa. Dieses drückte die Preise für Obst.

Nach Angaben der dänischen Gartnerforening (Gartenvereinigung) kommen zwei von drei Äpfel in den dänischen Supermärkten aus dem Ausland. Es ist absolut schrecklich, sagt Selina Juul, die gerade Teil des neuen Think Tanks der Regierung geworden ist, um die Nahrungsmittelvernichtung zu beenden. Ihrer Meinung nach müssten bessere Preise mit den Einzelhändlern ausgehandelt werden.

„Es ist ein Spiel mit Rohstoffen, dänische Äpfel als Dünger zu verwenden. Deswegen haben wir auch Schwierigkeiten, die dänischen Läden dazu zu bringen, Obst und Früchte von mehreren dänischen Erzeugern zu verkaufen“, heißt es von der Gründerin von Stop Spil af Mad (Stopp dem Spiel mit Nahrung), Selina Juul.

Finn Brix-Mikkelsen sollte beispielsweise drei bis vier Kronen (0,40 bis 0.53 Euro) pro Kilo Äpfel erhalten, bevor seine Kosten gedeckt sind. Zuletzt verkaufte er das Obst für eine Krone (0,13 Euro) pro Kilo, und das Geld musste er auch noch versteuern. Daher ist das Feld jetzt eine attraktivere Alternative für ihn.

Die Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem für das Klima, und das Ziel der UNO ist es, die Nahrungsmittelverschwendung der Welt bis 2030 zu halbieren. Außerdem hat die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in Dänemark inzwischen einen hohen Stellenwert erreicht.

von

Günter Schwarz – 22.04.2019