Halløjsa – er du okay? … heute war/ist Europawahl und alle Parteien haben uns in den vergangenen Wochen ihre Slogans in die Timeline der sozialen Medien geprügelt. Und wenn nicht die Parteien selbst, dann doch mindestens der Mob begeisteter Anhänger der jeweiligen Partei.

Das ist so ein bisschen nervig, denn ein ganz einfaches Rezept, sich in sozialen Medien in wüste Pöbeleien zu verstricken, sind dortige Diskussionen über Politik, Religion oder andere ‚ismen. Da verstehen so Facebook-Berufskommentatoren ja so gar keinen Spaß. Leute, legt doch ma‘ das Handy weg.

In all meiner Naivität bilde ich mir ja ein, dass die Facebook Timeline nicht der Weisheit letzter Schluß ist, wenn es um politische Bildung geht. Trotzdem wird man den Eindruck nicht los, dass genau dort alles passiert, was die Leute heute ihr Kreuz hat machen lassen. Soll das so?

Die neoliberale Alternative von öffentlich-rechtlichen politischen Bildungsfernsehen in Formaten wie „Anne Will, aber sie darf nicht“ ist nun auch keine besonders beruhigende Variante. Zumindest dann nicht, wenn man wenig von der neoliberalen Lobbyistenpolitik à lá Union+ Spezielle Partei Deutschlands hält. 

Ich möchte zumindest nicht in einem Europa leben, in welchem die neoliberalen Allmachtsphantasien der GroKo-Parteien einschlagen. Okay… Flaschen sammeln werden wir ohnehin alle, sobald wir alt genug sind. Aber unser komplettes Europa möchte ich nicht verkackt wissen. Da hab ich nun heute auch mein Kreuz gemacht. Ich hoffe ihr auch… OHNE vorher noch mal in die Populisten-Timeline zu gucken. 

Idealer-Weise kann man wählen, ohne sich vorher in den sozialen Medien „Mut anzusaufen“. Sprich: man weiß, was man warum wählt. Den Gedanken an ein „soziales Europa“ finde ich dabei ganz charmant. Aber auch nur weil ich nicht annähernd so viel Geld hab wie diese unseelige Bahlsen-Tussi mit ihrer großen Fresse.

Da sich mein Kontostand wohl mit vielen anderen Menschen deckt, denke ich, dass die meisten Leute sich über eine Politik FÜR uns arme Leute wünschen. Denn habt ihr euer Kreuz hoffentlich an der richtigen Stelle auf dem Metervierzig-Wahlzettel gemacht. Wie bei einer römischen Kreuzigung: „Jeder bitte nur ein Kreuz“.

nu kiek mol ni so klog