Eine Einkaufsmöglichkeit ist entscheidend für die Entwicklung einr Gemeinde, sagt der Vorsitzende des gemeinsamen Rates für den Ländlichen Raum. In den Dörfern gibt es immer mehr bürgerfinanzierte Lebensmittelgeschäfte.

Laut der „Dagrofa A/S“, einer dänischen Gesellschaft von Einzelhändlern, zu der unter anderem die Ketten „Let-Køb“, „Min Købmand“ und „Spar gehören“, wurden in den letzten Jahren landesweit 80 neue Lebensmittelgeschäfte in kleinen Gemeinden eröffnet. Die meisten von ihnen wurden seit 2016 gegründet, nachdem die „Dagrofa“ einen Leitfaden für Bürgergruppen erstellte, um ein lokales Lebensmittelgeschäft einzurichten.

Die Tageszeitung „Jyllands-Posten“ schreibt, dass derzeit weitere 22 bürgerfinanzierte Händler auf dem Weg sind , von denen fünf voraussichtlich 2019 eröffnet werden.

Die kooperativen Kaufmänner gehen davon aus, dass es noch weitere 10 bis 20 unabhängige, von Bürgern finanzierte Lebensmittelgeschäfte im ganzen Land sind gibt, die nicht Teil einer Einzelhandelskette.

Diese kleinen Lebensmittelgeschäfte haben eine große Bedeutung für kleine Gemeinden. Das Konzept ist, dass die Bürger selbst einen Betrag sammeln, um bestehende Räumlichkeiten zu kaufen und zu renovieren oder eine brandneue Immobilie zu bauen. Dieses kann durch Spenden oder Kredite von außen ergänzt werden. Die „Dagrofa“ schlägt verschiedene Händler vor, die den Laden führen, und denen die Bürgergruppe dann zustimmen sollte.

Steffen Damsgaard, Vorsitzender des gemeinsamen Rates für den Ländlichen Raum, ist der Ansicht, dass die Kaufleute für viele kleine Gemeinden von großer Bedeutung sind. „Es ist positiv zu vermerken, dass sich die Einheimischen für eine lokale Einkaufsmöglichkeit einsetzen. Es zeigt, dass es wichtig für das Dorf und für die lokale Bevölkerung ist, dass sie einen Ort hat, an dem sie einkaufen, Briefe versenden und ihre Medikamente ausgehändigt bekommen kann und so weiter.

Der Kaufmann ist auch ein Treffpunkt für die Einheimischen, wo man sich über dies und das unterhält, sich kennenlernt und Gewinscgaft pflegt. Eine Einkaufsmöglichkeit sei daher ein grundlegendes Element für die Entwicklung einer jeden Gemeinde“, sagt Steffen Damsgaard.

Er weist auch darauf hin, dass sich dieses auch positiv auf die Immobilienpreise auswirkt.

Laut Dagrofa wurden 50 „Min Købmand“ gegründet, die kleine Lebensmittelgeschäfte für Dörfer mit etwa 500 Einwohnern sind. Außerdem wurden 20 „Let-Køb“-Läden gegründet, eine Art Kiosk oder Mini-Supermarkt, der die Versorgung in Dörfern mit 300 bis 400 Einwohnern vornehmen kann. Und schließlich wurden noch zehn „Spar“-Läden gegründet, eine Art Supermarkt, der für Orte mit ungefähr 1.000 Einwohner interessant ist.

von

Günter Schwarz – 14.07.2019