(Bjerge Sydstrand) – Es ist braun, es gibt zu viel davon, und es stinkt. Bjerge Sydstrand ist derzeit überfüllt mit stinkendem Seetang. Jetzt sagen die Ferienhausbesitzer halt und bitten die Gemeinde um Hilfe.

In Bjerge Sydstrand, nordwestlich von Gørlev, gibt es jetzt große Mengen an Seetang, was für Sommerhausbesitzer, Gäste und Touristen eine große Belastung darstellt.

„Ich finde es deprimierend, dass wir einen so schönen Strand haben – einen der besten Strände Vestsjællands (Westseelands) – und dann sind da noch überall diese Algen“, sagt der Sommerhausbesitzer Flemming Rønholt Hansen, der den Strand seit 71 Jahren kennt.

Er wird von mehreren anderen Hausbesitzern unterstützt, die die braunen, übel riechenden Algen satt haben. „Das Schlimmste ist, dass Sie, wenn Sie in Ihr Ferienhaus kommen, wirklich glücklich sind, bis Sie die Straße betreten. Dann riecht es nach einem Kuhstall, und dann wissen Sie, wo Sie sind“, sagt Martin Sørensen, der vor etwas mehr als einem Jahr ein Ferienhäuschen bei Bjerge Sydstrand gekauft hat.

Jetzt schließen sich die Sommerhausbesitzer zusammen. Sie sind der Meinung, dass die Gemeinde etwas gegen das Problem unternehmen muss, da die Algen nicht nur sie selbst sondern auch die Geschäftswelt betreffen. „Das Problem aber ist, dass die Kommune Kalundborg nichts gegen das Problem unternimmt“, sagt Martin Sørensen.

Die Algen häufen sich am Strand.

Auch die Geschäftswelt der Region und die vielen Touristen sehen sich den Herausforderungen der „Algenpest“ gegenüber. Bei der Immobilienfirma Vestsjælland sieht man sogar, dass Geschäfte verloren gegangen sind und Touristen nicht wiederkommen. „Wir haben erfahren, dass Touristen Ferienhäuser gemietet haben, aber zu bestimmten Stränden nicht zurückkehren und dort Ferienhäuser mieten wollen, weil sie nicht ins Wasser gehen können“, sagt Immobilienmakler Steen Nordrum.

Die gleiche Erfahrung hat man in Gørlev und den umliegenden Gemeinden gemacht, die auch der Meinung sind, dass die Kommune etwas unternehmen sollte, da es sich um einen kommunalen Strand handelt.

„Unsere Nachbargemeinden in Vestsjælland und viele andere Gemeinden in Sjælland sagen, sie brauchen nur ein wenig Geld für die Reinigung ihrer Strände zum Nutzen von Touristen und der Geschäftswelt. Wir möchten wirklich gerne mit der Kommune Kalundborg in einen Dialog treten, um eine Lösung für dieses Problem zu finden“, sagt Jonas Henriksen, Vorsitzender von Gørlev og omegns Lokalråd (Gørlev und Umgebung Lokalrat) und erläutert: „Wir spüren, dass hier draußen nichts passiert, weil niemand hier sein will, wenn sie nicht baden können. Das ist doch der Grund, warum sie sich hier ein Ferienhaus mieten und hierher kommen. Sie wollen die Einrichtungen und Möglichkeiten nutzen, wo sich Menschen aufhalten, und sie wollen baden!“ sagt Jonas Henriksen.

Der Lokalrat von Gørlev und Umgebung hat genug von den vielen Algen. Er möchte, dass die Kommune Kalundborg aktiv wird.

Berge Sydstrand wird in der Regel als ein sehr kinderfreundlicher und schöner Strand ohne zu viel Strömung beschrieben, aber nach Angaben der Sommerhausbesitzer wurden jetzt mehr Algen als je zuvor angespült. Der nutzbare Strand selbst ist daher arg geschrumpft.

Aber Algen lassen sich nicht einfach so entfernen, da sie einige Schwermetalle enthalten, die erst analysiert werden müssen, bevor sie vom Strand entfernt werden können. Das ist es, was Jakob Beck Jensen, Vorsitzender des Technologie- und Umweltausschusses in der Kommune Kalundborg, sagt, und er kann die Frustrationen der Bewohner gut verstehen. „Ich verstehe das tatsächlich, aber es ist ein neues Problem. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es jemals im südlichen Teil von Bjerge Sydstrand Algenprobleme gab“, sagt er.

Er versteht gut, dass die Bürger sich von dem üblen Geruch gestört fühlen, und er möchte helfen . Das Geld für die Strandreinigung müsse jedoch von den Grundbesitzern selbst kommen, sagte er.

„Was ich dazu beitragen kann, will ich tun, aber dazu müssen sich alle Grundbesitzer zusammenschließen und den gemeinsamen Wunsch haben, etwas gegen dieses Seetangproblem zu unternehmen. Ich kann dann dazu beitragen, es zu erleichtern. Aber auch die Eigentümer der Geschäfte müssen etwas beitragen, damit wir die Algen gemeinsam loswerden“, sagt Jakob Beck Jensen.

Viele der Ferienhausbesitzer können dieser Idee gut folgen und sind bereit, finanziell mitzuhelfen. Sie zögen es jedoch vor, dass sich die Kommune selbst bewegt und beginnt, die Algen so schnell wie möglich zu entfernen. Aber das Wichtigste ist, dass überhaupt etwas getan wird. „Es könnte leicht ein Teil der Lösung sein, aber als Ausgangspunkt müssen wir mit einer Aktivität der Kommune Kalundborg beginnen, da die Probleme massiv sind“, sagt Martin Sørensen.

Sowohl Hausbesitzer als auch Geschäftsleute wünschen bald und möglichst noch vor Ablauf der Sommerferien eine Lösung. Doch nach Angaben der Kommune Kalundborg wird es wahrscheinlich erst ab dem nächsten Sommer sein, wenn die Arbeiten beginnen können.

von

Günter Schwarz – 17.07.2019