(København) – Ein 22-jähriger Mann aus Schweden wurde wegen der Explosion am 6. August 2019 vor dem Finanzamt der dänischen Steuerbehörde festgenommen. Ein weiterer Schwede wird von Københavns Politi (Kopenhagen Polizei) gesucht.

Auf einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag sagte die Københavns Politi, sie habe den Verdacht, dass am 6. August zwei Schweden hinter der Explosion vor dem Fimazamt in København stehen.

„Die Polizei hat in diesem Zusammenhang einen 22-jährigen Schweden festnehmen können, während ein 23-jähriger Schwede mit internationalem Haftbefehl gesucht wird“, sagt Københavns Polizeipräsident Jørgen Bergen Skov. Die Verhaftung des Schweden erfolgte in Malmö.

Ein Krater im Gehsteig vor dem Finanzamt zeigt die Stärke der Explosion, die am Dienstagabend stattgefunden hat.

Beide Männer stehen im Verdacht, hinter dem Anschlag auf die Steuerbehörde zu stehen.

„Wir werden den 22-jährigen Schweden später vor Gericht stellen. Wir gehen davon aus, dass er zu diesem Zeitpunkt die Aussage verweigern wird, und aus diesem Grund – und weil sein Mittäter immer noch auf freiem Fuß ist – können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr viel sagen“, sagt Jørgen Bergen Skov.

Die Polizei hat am Dienstagabend an mehreren Adressen in Schweden Durchsuchungen durchgeführt, wo sie unter anderem die Fahrzeuge beschlagnahmt haben, die ihrer Meinung nach von den mutmaßlichen Tätern bei dem Angriff auf das Finanzamt benutzt wurden.

Am Dienstag, dem 6. August 2019, wurde Københavns Politi gegen 22.15 Uhr wegen einer Explosion vor der Steuerbehörde in der Østbanegade in København alarmiert.

Die örtliche Polizeistation ist trotz der Beschädigung der Fassade weiterhin in Betrieb.

Eine oder mehrere Personen hatten mit Industriesprengstoff, der unter anderem vom Militär aber auch von Abbruchunternehmen eingesetzt wird, die Fassade des Gebäudes erheblich beschädigt.

Einige Tage später, am Freitag dem 9. August 2019, war es wieder soweit, als eine ähnliche Explosion vor einer nahe gelegenen Polizeistation in der Hermodsgade in Nørrebro erfolgte. Bei der Explosion in Nørrebro wurde keine Person verletzt. Bei der Explosion zuvor beim Finanzamt wurde alerdings eine Persn leicht verletzt, die sich am nahe gelegenen Nordhavn-Bahnhof befunden hatte und von einem herumfliegenden Bruchstück getroffen wurde.

Es ist noch nicht bekannt, ob eine Verbindung zwischen den beiden Explosionen besteht,und es ist Gegenstand der Ermittlungen.

Im Zusammenhang mit der Explosion am 6. August sagte eine Nachbarin, die in einer Seitenstraße zur Østbanegade, im Gammel Kalkbrænderi Vej, wo sich die Steuerbehörde befindet, lebt: „Mein ganzes Zimmer und das ganze Haus erzitterten! Ich konnte einen Druck auf der Brust spüren.“. Zuerst hatte sie angenommen, am Nordhavn-Bahnhof habe es eine Explosion gegeben.

Kurz nach der Explosion hörte sie Menschen vor ihrem Fenster in Panik geraten, und sie überlegte, ob sie hinuntergehen und verletzten Menschen helfen sollte. Als sie mehr als eine Stunde später aus dem Fenster schaute, sah sie überall Blaulicht. „Es war gar nicht sehr schön“, sagt sie.

von

Günter Schwarz – 14.08.2019