(New York) – UN-Generalsekretär António Guterres heißt Greta Thunberg in New York willkommen.

Ihre Ankunft: Die 16-jährige Klimaaktivistin Greta Thunberg ist zwei Wochen nach dem Start ihrer Segelreise über den Atlantik in New York angekommen. Die Schwedin betrat am Mittwochnachmittag vor Hunderten Schaulustigen, jungen Aktivisten und Medienvertretern zum ersten Mal in ihrem Leben US-Boden. In der Hand hielt sie ihr berühmt gewordenes Protestschild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik fürs Klima).

Ihre Überfahrt: „All das hier ist sehr überwältigend. Der Boden wackelt noch“, sagte die junge Schwedin unmittelbar nach ihrer Ankunft im Hafen North Cove Marina in Manhattan. Der Transatlantik-Törn sei überraschend gut gewesen. „Ich habe mich nicht ein Mal seekrank gefühlt“, sagte sie. Vom norddeutschen Segelprofi Boris Herrmann, der seinen prominenten Gast an Bord der Rennjacht „Malizia“ gemeinsam mit seinem Co-Skipper Pierre Casiraghi über den Ozean gebracht hatte, gab es Lob. „Sehr wenige Menschen hätten das geschafft“, sagte er.

Bei ihrer Ankunft in New Yorh wurde Greta Thunberg von Fans, den Medien und Aktivisten empfangen.

Ihre Pläne: Thunberg kündigte an, bereits am Freitag an einem Klimaprotest vor dem Gebäude der Vereinten Nationen teilnehmen zu wollen. Das wird nur einer von vielen Protesten und weiteren Terminen der Aktivistin in den USA sein. Der Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York startet am 21. September, ihm folgt zwei Tage später der UNO-Klimagipfel mit Staats- und Regierungschefs vor der UNO-Generalversammlung. Thunberg will ausserdem andere Aktivisten, Entscheidungsträger und Betroffene des Klimawandels treffen.

Greta Thunberg spricht Klartext zu dem Amazonas-Bränden:

Auf See seien die Nachrichten von den Bränden im Amazonasgebiet nicht an ihr vorbeigegangen, sagte Greta Thunberg. Die Lage im Amazonas sei niederschmetternd. „Unser Krieg gegen die Natur muss aufhören!“

„Die Brände am Amazonas sind ein klares Zeichen“, sagt sie.

Greta Thunberg und Donald Trump: Offenbar reiste die Schwedin auch für politische Gespräche nach Washington. Ein Treffen mit US-Präsident Trump, der eine klimafeindliche Politik betreibt, scheint aber ausgeschlossen. Nach ihrer Ankunft wiederholte Thunberg ihren Standpunkt, es bringe nichts, Trump überzeugen zu wollen, wenn er nicht auf die Erkenntnisse der Wissenschaft hören wolle. „Wenn es niemand geschafft hat, ihn von der Klimakrise und der Dringlichkeit zu überzeugen, warum sollte ich es dann schaffen?“ Sie werde sich vielmehr darauf konzentrieren, auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.

Ihr nächstes Reiseziel: Thunberg versicherte zudem, ihr Plan sei weiterhin, im Dezember auch an der Weltklimakonferenz in Santiago de Chile teilzunehmen. Die Konferenz müsse einen entscheidenden Wendepunkt im Kampf fürs Klima darstellen, sagte sie. Wie sie dorthin komme, wisse sie noch nicht genau. Auf das Fliegen werde sie aber wieder verzichten. Stattdessen werde sie vermutlich in einer Menge Zügen und Bussen sitzen, auch eine weitere Reise per Segelboot schloss sie nicht aus.