(Wremen) – Eigentlich wollte Dorian Cieloch aus Bremerhaven nur den Donnerstagnachmittag auf seinem Kiteboard an der Nordseeküste vor Wremen an der Wesermündung verbringen. Doch der Inhaber eines Kite-Ladens ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort – und hat seine „GoPro“ dabei.

Gegen 14:45 Uhr testet Cieloch nach eigenen Angaben auf dem Wasser Kite-Zubehör für seinen Laden. „Das Witzige ist, dass ich genau zur richtigen Zeit meine Kamera nach hinten auf mich drehe, weil ich etwas sagen will“, sagt der 32-Jährige. Cieloch filmt dabei zufällig den Feuerball, den Hunderte Menschen am Donnerstag gesehen oder gehört haben.

Der Kiter schneidet sein Video anschließend und lädt es auf seinen Youtube-Kanal. Beim Schneiden achte er nur auf das, was er sage und habe das Leuchten am Himmel gar nicht gesehen, sagt er. „Erst nachdem ich das Video hochgeladen hatte, hat ein Zuschauer kommentiert, was ich gefilmt habe und ich habe nur gedacht: ,Wow, das ist ja ein wahnsinniger Zufall‘.“ Einen Knall habe er nicht gehört. Aber sein Video zeigt, dass der Lichtschein nördlich von Cuxhaven verglüht.

Zu der Zeit, zu der Cieloch kitet, sehen zahlreiche Menschen im Norden und im europäischen Ausland den Feuerball oder hören einen lauten Knall, der an einigen Orten sogar Fenster klirren lässt.

Rüdiger Jehn, Missionsanalyst der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), bestätigt die Authentizität des Videos von Cieloch. Gemeinsam mit Kollegen der NASA hätten sie das Video gesichtet. „Das war einfach ein glücklicher Zufall.“

Es könnte sich zwar auch um Weltraummüll gehandelt haben, der verglüht ist. „Aber ich vermute, dass es ein Asteroid war, der in die Atmosphäre eingetreten und verglüht ist“, sagt Jehn.

von

Günter Schwarz – 13.09.2019