Betroffene Fischer vor großem Treffen: „Jetzt muss etwas getan werden“
(Sønderborg) – Am Dienstagabend treffen sich Angler, Politiker und Tourismusverbände zur Diskussion. Ziel ist es, das Überleben der Fischer im Lillebælt (Kleinen Belt) zu retten. Verschmutzung, Sauerstoffmangel und Fischsterben sind die trostlosen Tagesordnungspunkte für das Debattentreffen am heutigen Dienstag.
John Thomsen, Vorsitzender des Sønderjyllands Småbådsklub (Südjütlandischer Kleinbootclub), ist einer der Teilnehmer des Treffens. Er hat keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Situation: „Wir müssen einfach in einen Prozess einsteigen, um eine gemeinsame Lösung und langfristige Lösungen für das Problem zu finden.“
John Thomsen ist Mitglied der Facebook-Gruppe Hjælp Lillebælt (Hilf Kleinen Belt), in der Sportangler und Berufsfischer Erfahrungen aus dem Lillebælt austauschen können. Viele von ihnen äußern sich besorgt darüber, dass die am Boden lebenden Fische aus dem Belt verschwinden.
Aus diesem Grund hat er in Zusammenarbeit mit anderen Clubmitgliedern, Anglern und kommerziellen Fischern am Dienstagabend ein Treffen in Sønderborg einberufen, um das Problem zu besprechen.
Gemeinsam wollen sie versuchen, die Politiker herauszufordern, indem sie auf die Probleme im Lillebælt hinweisen. Es sind Probleme, die sich ihnen zufolge von Jahr zu Jahr verschlimmern „Der Sauerstoffmangel nimmt stetig zu, und er ist langfristiger geworden, und wir fangen fast keine lebenden Fische mehr. Kabeljau und Plattfisch sind einfach weg“, klagt John Thomsen.
Er wird vom dänischen Sportfischerverband unterstützt, der auch politische Initiativen wünscht, um die Entwicklung des Belts umzukehren.
Die Fischbiologin des Vereins, Kaare Manniche Ebert, weist auf zwei Besonderheiten hin, die das Leben der Fischer zwischen Jylland (Jütland) und Fyn (Fünen) beeinflussen. „Der Lillebælt leidet in erster Linie unter einer übermäßigen Nährstoffbelastung, die zu Sauerstoffmangel und letztendlich zu einem Ungleichgewicht im Ökosystem führt. Gleichzeitig sind wir besorgt, dass die Verwendung verschiedener Arten von Schleppnetzen – einschließlich denen für Muscheln und Krebsen – dazu beitragen können, ein bereits über den Rand gedrängtes Ökosystem zusätzlich zu belasten“, sagte Kaare Manniche Ebert in einer Pressemitteilung.
An dem Treffen beteiligen sich neben den Berufsfischern auch Angler, die Tourismusverbände und die Kommune Sønderborg.
von
Günter Schwarz – 24.09.2019