(Odense) – Musiker von der Odense Pigegarde, dem Odense Tambourkorps und dem Odense Skole- og Ungdomsorkester (Odense Schul-und Jugendorchester) trafen sich am heutigen Dienstagmorgen vor dem Rathaus in Odense, um für ihre Existenz zu kämpfen.

Mit der Melodie aus dem Kim-Larsen-Lied „In a Little Stay Here“ traten die drei Musikkorps der Stadt am Dienstagmorgen um acht Uhr gegen die Mitglieder des Odenses By- og Kulturudvalgs (Odense Stadt und Kulturekommittees) an. Die Politiker werden bei ihrem heutigen Treffen entscheiden, ob der jährliche Zuschuss für die drei Musikkorps von 360.000 Kronen (48.200 Euro) stattdessen für kulturelle Initiativen in Vollsmose verwendet werden soll.

„Wir spielen auch für die Politiker, die heute darüber entscheiden, ob sie uns den Zuschuss streichen wollen. Es ist für uns und die anderen Musikgruppen von entscheidender Bedeutung, ansonsten müssten wir unsere Betragszahlungen zu verdoppeln, und das können viele unsere Eltern nicht bezahlen, und dann verlieren wir viele Musiker und müssen möglicherweise in ein paar Jahren schließen“, sagt Aaron Jelling Reisæter, Vorsitzender des Schülerrates des Odense Skole- og Ungdomsorkester.

2017 waren die Zuschüsse für die drei Musikkorps schon einmal für eine Sparrunde im Spiel, aber in letzter Minute wurden seinerzeit die Zuschüsse und die Orchester gerettet.

Die Stadt- und Kulturverwaltung Odense schlägt nun vor, mit den Stipendien der drei Orchester eine Filmwerkstatt, einen Gärtner und ein Weltfestival im Problemstadtteil Vollsmose zu schaffen. Ziel ist es, Vollsmose von einem exponierten Wohngebiet in ein gut funktionierendes und integriertes Stadtviertel in Odense zu verwandeln.

Die Demonstranten spielten im strömenden Regen für die Politiker

„Wir möchten auf uns und den Sparvorschlag aufmerksam machen, der der Pigegarde, dem Tambourkorps und uns bevorsteht. Wir werden ansonsten in ein oder zwei Jahren schließen müssen“, sagt Carsten Rungstrøm, Leiter des Odense Skole- og Ungdomsorkesters.

Obwohl die Verwaltung vorgeschlagen hat, den Zuschuss der Musikkorps an Vollsmose zu übertragen, deuten erste politischen Ankündigungen darauf hin, dass der Vorschlag auf der Sitzung des Komitees am Dienstag abgelehnt wird.

Jane Jegind: „Wirklich schön, die Musik vor dem Treffen“

„Es ist schön, sich mit Musik am Morgen zu treffen. Und ich bin zutiefst dagegen, dass unseren Musikkorps die Zuschüsse gestrichen werden. Es ist also sehr schön, dass sie sich heute Morgen zeigen, und dann hoffen wir auf das Beste“, sagt Ratsmitglied Jane Jegind (Venstre / Rechtsliberale Partei).

Die gleichen Signale kamen sowohl von der Sozialdemokratie als auch von den Konservativen. Beide Parteien schlugen letzte Woche vor, dass die Finanzierung der neuen Kulturinitiativen in Vollsmose aus anderer Stelle erfolgen und abgewartet werden muss, bis der Haushalt für die Kommune Odense vorliegt.

Aron Jelling Reisæter: „Das Orchester ist mein Glück“

Der Vorschlag, den Zuschuss zu streichen, brachte den Vorsitzenden des Schülerrates am Dienstagmorgen auf die Barrikaden. „Das Orchester bedeutet mir alles. Ich hätte nach der Schule gehen können, aber ich möchte das Orchester nicht verlassen, weil es mir so viel bedeutet. Es ist nicht nur ein Hobby, es ist Glück und ein Lebensstil für mich“, sagt Aron Jelling Reisæter.

Er hofft, dass die Politik auf der heutigen Tagung auch an sich selbst denken wird und den Zuschuss beibehält. „Ich hoffe, dass sie unser fantastisches Miteinander sehen und dass es eine großartige Gelegenheit ist, die Musik und sich selbst kennenzulernen“, sagt Aron Jelling Reisæter.

von

Günter Schwarz – 08.10.2019