(Silkeborg) – Der Wirt vom Svostrup Kro ist frustriert, dass nichts gegen die Überflutung der Gudenå unternommen wird, die oft über ihre Ufer steigt und sein Ausflugslokal unter Wasser setzt.

Es gibt wieder Regen an diesem Wochenende, und es ist wirklich eine schlechte Nachricht für die vielen Bürger, die an der Gudenå gegen Überschwemmungen kämpfen. Einer der vielen Anlieger ist Dragan Sljivic, dem der Svostrup Kro östlich von Silkeborg gehört.

„Es dauert schon viele Tage, dass es so hier aussieht. Und alles Gerede der Kommunalpolitiker darum beeindruckt mich überhaupt nicht mehr, und im Moment passiert offensichtlich sowieso nichts“, klagt Dragan Sljivic.

Seit dem vergangenen Wochenende kämpft der Wirt darum, das Wasser aus der Gudenå von seinem Svostrup Kro fernzuhalten. „Dies ist nicht etwas, was erst jetzt entstanden ist. Es ist etwas, das vor langer, langer Zeit entstanden ist. Sie kommen der Au nicht bei. Das ist das Problem!“ sagt Dragan Sljivic.

Für Dragan Sliivic und anderen von Überflutungen betroffenen Bürgern kann es jedoch Hilfe geben. Zumindest Christian Pihl Lorentzen, ein Abgeordneter der Partei Venstre (Rechtsliberale Partei) des dänischen Parlaments, besuchte heute den Besitzer des Gasthauses, um sich das Problem mit eigenen Augen anzusehen. Er räumt ein, dass die Rechtsvorschriften überprüft werden müssen.

„Einerseits haben wir die Sorge um die Umwelt, die wichtig ist, und andererseits denken wir, dass wir das Wasser ins Meer leiten sollten, ohne Überschwemmungen zu verursachen. Es ist, als ob die Gesetzgebung diesbezüglich ins Wanken geraten wäre. Ich denke, dass es notwendig ist, mehr Hydrologen als Biologen in einigen der Rathäuser einzustellen, damit wir einen ausgewogeneren Ansatz für all dieses erhalten. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass das Wasserlaufgesetz klarer geregelt wird“, sagt Christian Pihl Lorentzen.

Das derzeitige nasse Wetter lässt die Gudenå über die Ufer treten.

Mittlerweile hat er der Umweltministerin sechs Fragen zu diesem Thema zugesandt. Die Ministerin hat daraufhin angekündigt, dass sie bereit ist, die Fragen zu erörtern.

„Es ist wichtig, dass wir die Überschwemmungen verhindern, und ich bin auch bereit, auch zu prüfen, ob wir die Wasserläufe und die großen Wasserlaufsysteme richtig regulieren. Ich höre mir gerne die Meinungen und Ideen anderer Parteien an. Auf der anderen Seite müssen wir natürlich auch unsere Natur und Umwelt in unseren Fließgewässern schützen, und von daher ist es wichtig, das richtige Gleichgewicht zu finden“, sagt Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne).

Die Familie von Dragan Sljivic betreibt den Svostrup Kro seit über 40 Jahren. Die Wirtsleute fürchten um die Zukunft des historischen Gebäudes, wenn bald nichts passiert. „Die Au erreicht fast die Breite eines großen Kanals. Jetzt hat sich die Au in einen Fluss verwandelt. Wenn man nichts dagegen unternimmt, wird es immer schlimmer“, sagt Dragen Sljivic.

Die zuständige Ministerin hat die sieben Bürgermeister der Kommunen an der Gudenå zu einem Treffen im November eingeladen.

Ein Abgeordneter der der Partei Venstre (Rechtsliberale Partei) besuchte einen der stark betroffenen Bürger, Dragan Sljivic. Und die Umweltministerin verspricht, die Angelegenheit zu untersuchen.

Die Geschichte des Svostrup Kros reicht nachweislich bis ins Jahr 1280 n.Chr. zurück, indem der König Erik Klipping, Kong Erik V., schrieb: „Morgen ziehen wir nach Norden und überqueren den Fluss Gudenå in Svostrup, wo sich ein kleines Bedehus [Rasthaus ( bede = ausruhen – speisen)] befindet.“

Es ist ziemlich sicher, dass dieses Bedehus der Svostrup Kro war, da er an einem sehr zentralen Ort lag, an dem der Tingvejen zwischen der königlichen Stadt Skanderborg und der Stadt Viborg die Gudenå überquerte. Es gab damals eine Furt etwa 10-15 Meter südlich der derzeitigen Brücke, d. h. eine Stelle in der Au, an der der Grund hart genug war, da wahrscheinlich genug Steine ins Wasser geworfen wurden , damit die Pferdegespanne die Au passieren konnten.

von

Günter Schwarz – 02.11.2019