(Middelfart) – Der seltene Tintenfischpilz (lat.: Clathrus archeri) oder der Blækspruttesvampen, wie er auf Dänisch heißt, ist aus dem Waldboden im Hindsgavl-Skoven (-Wald) hervorgekommen. Der Pilz ist ein Stinker, der wirklich unangenehm riecht und der im Hindsgavl-Skoven in Middelfart gefunden wurde.

Aber der wahnsinnige Geruch hat einen Sinn. Der stinkende Pilz zieht nämlich Fliegen an, die die Sporen des Pilzes verbreiten. „Der üble Geruch ist das Sporenmaterial und der Köder für Fliegen. Sie denken, es ist etwas, das man essen kann und sie fliegen deshalb den Pilz an, und sobald sie sich auf ihn setzen, bekommen Sporenmaterial an den Füßen, die sie weiterverbreiten“, sagt die Naturschutzbeauftragte Rikke Vesterlund von der Kommune Middelfart.

Der Geruch allein soll also sein Überleben sichern und ihn verbreiten. Und der Geruch ist nach Rikkes Vesterlunds Worten „ganz, ganz schrecklich“. Der Geruch erinnert am meisten an den faulen Fisch oder an Aas.

Der Pilz stammt ursprünglich aus Tasmanien in Australien und Neuseeland, wo er sehr häufig vorkommt. Das erste Mal in Dänemark wurde es 1988 auch im Hindsgavl- Skoven gefunden. Deser Pilz wurde laut Rikke Vesterlund in der Vergangenheit auch schon in Køge, auf Anholt, im Djursland, in Varde und im Dyrehaven nördlich von København gefunden.

Der Pilz wird in Dänemark Blækspruttesvampen genannt, weil er mit seinen vier bis sieben länglichen, schlanken Armen einem Tintenfisch ähnelt. Es ist aber auch unter dem Namen der Teufelsfinger wegen der roten Farbe der Arme bekannt.

Der Pilz tritt wie eine Geleekugel aus dem Waldboden heraus, die leicht fleischfarben oder leicht rosa aussieht. Diese Kugel wird „Hexenei“ genannt, denn aus ihr wachsen die Arme des Schwamms hervor. Was das Sporenmaterial enthält und so schrecklich riecht, ist auf den Armen des Pilzes deutlich sichtbar und erscheint als olivgrüne Flecken.

Naturschutzbeauftragte Rikke Vesterlund sagt: „Er riecht ganz, ganz schrecklich.“

von

Günter Schwarz – 11.11.2019