(Bornholm) – Kegelrobben waren Anfang des 20. Jahrhunderts in der westlichen Ostsee ausgerottet worden. Erst seit einigen Jahren sind sie um Bornholm und im Bereich der Insel Rügen wieder heimisch geworden. Jetzt gibt die sozialdemokratische Umweltministerin Lea Wermeling den Forderungen der Fischer auf Bornholm nach und beauftragt zwei Fischer mit Jagderlaubnis, um eine nicht näher angegebene Zahl der um die Insel lebenden Kegelrobben zu erlegen. Dänische Naturschützer bezweifeln den Sinn einer Dezimierung der Robben.

Fischer hatten seit Jahren geklagt, Kegelrobben plünderten ihre Netze. Seit 2016 duften bereits Kegelrobben erlegt werden, allerdings ohne Wirkung.

Die in der westlichen Ostsee erst seit einigen Jahren wieder heimischen Kegelrobben stehen laut Berner Konvention des Europarates und EU-Bestimmungen unter Schutz. Die Sozialdemokratin Lea Wermelin ist erst seit den Wahlen im Sommer Umweltministerin. Sie ist auf Bornholm gewählt worden, wo Fischer das Auftreten der Kegelrobben für sinkende Fänge verantwortlich machen.

Die Kegelrobben, die sich auch im Wattenmeer angesiedelt haben, fressen pro Tag laut dänischen Forschern bis zu 3,8 Kilogramm Fisch.

Der Biologe des dänischen Naturschutzverbandes Danmarks Naturfredningsforening, Bo Håkansson kritisiert die Abschusserlaubnis als untaugliches Mittel. Erforderlich sei es, „Problemrobben“ zu erlegen, die sich darauf spezialisiert haben, Fischernetze zu plündern.

von

Günter Schwarz – 19.11.2019