Ein in der Schweiz lebende Libanese hat insgesamt zehn Gegenstände aus Adolf Hitlers Besitz ersteigert, darunter dessen Faltzylinder, eine Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“, eine Zigarrenkiste, Briefe und eine Schreibmaschine.

Der libanesische Geschäftsmann wollte nicht, dass die Sachen in die falschen Hände geraten und erwarb aus diesem Grund die Gegenstände aus dem Besitz von Adolf Hitler bei einer Versteigerung in München für 600.000 Euro gekauft. Die Objekte, die Abdallah Chatila gezielt für Israel ersteigert hatte, wurden in Israel mit höchsten Ehren empfangen, und sie trafen heute am Sonntag bei Staatspräsident Reuven Rivlin in Jerusalem ein.

„Ihre Spende ist von größter Bedeutung in dieser Zeit, in der Leute versuchen, historische Wahrheiten zu leugnen“, sagte Rivlin nach Angaben seines Büros. „Die Gegenstände, die Sie großzügig (der Holocaust-Gedenkstätte) Yad Vashem zur Verfügung stellen, werden dabei helfen, das Holocaust-Gedenken der nächsten Generation, die keine Überlebenden mehr treffen wird, zugänglich zu machen.“

Die Versteigerung von Gegenständen aus dem Besitz ranghoher Nazis im vergangenen Monat hatte Kritik auch von Seiten jüdischer Organisationen ausgelöst. Der in der Schweiz lebende Libanese hat insgesamt zehn Gegenstände gekauft, darunter Hitlers Faltzylinder, eine Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“, eine Zigarrenkiste, Briefe und eine Schreibmaschine.

„Nie wieder!“ sagte Chatila dem israelischen Präsidenten, denn er verstehe die Wichtigkeit der Objekte für das jüdische Volk,“aber ich denke, es gibt eine breitere Botschaft für die ganze Welt, dass ,Nie wieder!‘ nicht nur ein leerer Slogan ist“.

Nach den Worten von Avner Shalev, Vorsitzender der Gedenkstätte Yad Vashem, hat Chatila mit seinem Vorgehen „verhindert, dass diese Objekte in die falschen Hände fallen“. Yad Vashem wolle die Gegenstände aufbewahren, aber nicht als Sammlung ausstellen, „um Phänomene von Verehrung für Hitler und die Nazi-Partei zu verhindern“, sagte Shalev nach Angaben der Nachrichtenseite „ynet“. Es sei aber durchaus denkbar, „dass ein Teil der Gegenstände in einem erzieherischen Kontext gezeigt werden, um auch die Geschichte der Nazis zu erzählen“.

von

Günter Schwarz – 08.12.2019