Tea Krogh Sørensen und Morten Pihl erhalten den Cavling-Preis für die Aufdeckung fehlerhafter Brustkrebsstudien im Ringsted Hospital. Die beiden „Jyllands-Posten“-Journalisten Tea Krogh Sørensen und Morten Pihl wurden 2019 mit dem Cavling-Preis ausgezeichnet.

Sie haben diesen für ihre Enthüllungen, wie unter anderem Berichte über das Ringsted Hospital erhalten, in dem es an Frauen unter Verstoß gegen nationale Richtlinien unzureichende Brustkrebsstudien gegeben hat. Dieses teilt der dänische Journalistenverband bei einer Veranstaltung am Freitag im Nationalmuseum mit.

Tea Krogh Sørensen und Morten Pihl wurden zusammen mit drei weiteren Projekten für ihre Artikelserie „Det store sundhedssvigt“ (Der große Gesundheitsfehler) nominiert. Dabei zeigten die Reporter auf, wie das Gesundheitswesen ihre Pflicht, Frauen auf Krebs gründlich zu untersuchen, bewusst und vorsätzlich vernachlässigt hatte.

Morten Pihl wurde bereits zum dritten Mal mit dem Cavling-Preis ausgezeichnet. In den beiden vorherigen Jahren erhielt er diese Auszeichnung 2002 und 2014. Morten Pihl zieht damit mit dem Journalisten Michael Klint gleich, der den Preis ebenfalls dreimal gewonnen hat.

Unter den anderen Nominierten für den Preis 2019 war der Journalist Sune Engel Rasmussen für sein Generationenporträt des Afghanistankrieges in dem Buch „Nyt blod“ (Neues Blut). Darüber hinaus wurden zwei weitere Projekte von Informationsjournalisten für den Preis nominiert.

Ein nominiertes Projekt war die Artikelserie „Oksekødsrapporten“ (RindfleischReport) von Louise Drivsholm, Martin Bahn und Lasse Skou Andersen. Die Recherche enthüllte, wie ein umstrittener Bericht über den CO₂-Fußabdruck von Rindfleisch in Zusammenarbeit mit Landbrug & Fødevarer (Landwirtschaft und Nahrungsmittel) und Danish Crown und den Fleischverarbeiter Danish Crown erstellt wurde – und es daher keine unabhängige Untersuchung war.

Die zweite Nominierung ging an die Artikelserie „1417 drab i Danmark“ (1417 Morde in Dänemark), in der Line Vaaben untersucht, was die Morde der letzten 25 Jahre in Dänemark über uns als Menschen aussagen.

Der Cavling Award ist der renommierteste dänische Journalistenpreis. Er wird jedes Jahr an einen Journalisten oder eine Gruppe von Journalisten vergeben, die im vergangenen Jahr besondere Initiative und Talente gezeigt haben.

2018 gewannen Eva Jung, Michael Lund und Lars Nørgaard Petersen von der Tageszeitung „Berlingske“, weil sie den Geldwäscheskandal bei der Danske Bank in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank aufgedeckt hatten.

Fakten: Der Cavling-Preis

Der Cavling Award ist der renommierteste dänische Journalistenpreis. Er wird jedes Jahr an einen Journalisten oder eine Gruppe von Journalisten in Zusammenarbeit vergeben, die im vergangenen Jahr besondere Initiative und Talente gezeigt haben.

Die Auszeichnung für das Jahr 2019 geht an die Journalisten Tea Krogh Sørensen und Morten Pihl von Jyllands-Posten, die darlegten, wie Krankenhäuser, die gegen nationale Richtlinien verstoßen, Frauen bei der Brustkrebsvorsorge einen Mangel aufwiesen.

Lesen Sie hier über die Auszeichnung:

  • Die Stiftung hinter dem Cavling-Preis wurde am 18. Dezember 1944 in Erinnerung an Henrik Cavling gegründet, der nicht nur ein hoch verehrter Journalist und Herausgeber war, sondern auch den Dänischen Journalistenverband gründete.
  • Zur Verleihung des Cavling-Preises haben 15.000 Kronen (2.007 Euro) beigetragen. Die Polizei gab 10.000 Kronen (1.338Euro) und die „Berlingske Tidende“ 5.000 Kronen (669 Euro).
  • Aus dem Erlös dieser Summen werden u. a. jährlich Mittel für die Verleihung der journalistischen Auszeichnung bereitgestellt.
  • Der Preis selbst wurde 1945 erstmals an den Journalisten Henrik V. Ringsted verliehen. In diesem Jahr wird es zum 72. Mal vergeben. Zwei Jahre – 1955 und 1958 – waren ohne Empfänger.
  • Mit dem Preisgeld von 25.000 Kronen (Euro) erfolgt die Übergabe einer Statue von Henrik Cavling durch Jørgen Roden.
  • Der Gewinner des Cavling-Preises wird von einem speziellen Komitee ausgewählt. Das Komitee wird für drei Jahre gewählt und kann wiedergewählt werden.

Hier ist die Liste der Gewinner der letzten zehn Jahre:

  • 2019: Tea Krogh Sørensen und Morten Pihl (Jyllands-Posten) für ihre Angaben darüber, wie Krankenhäuser, die gegen nationale Richtlinien verstoßen, Studien zu Brustkrebsmangel bei Frauen durchgeführt haben.
  • 2018: Eva Jung, Simon Bendtsen und Michael Lund (Berlingske) für die Berichterstattung über Geldwäsche bei der Danske Bank.
  • 2017: Camilla Stockmann und Janus Køster-Rasmussen für ihr Buch über die kriminelle Bande Bullshit.
  • 2016: Chris Kjær Jensen, Lars Nørgaard Pedersen und Michael Lund (Berlingske) für ihre Artikelserie zum sogenannten Stickstoff-Fall, in der der Prozess hinter dem Agrarpaket der Regierung beschrieben wurde.
  • 2015: Puk Damsgård (DR) für Berichte aus Konfliktgebieten im Nahen Osten und für das Buch „Ser du månen, Daniel“ (Siehst du den Mond, Daniel).
  • 2014: Morten Pihl (Jyllands-Posten) für die Serie „Lægernes store tag selv-bord“ (Der Selbstbedienungstisch der Ärzte), in der der Missbrauch von medizinischen Forschungsmitteln durch dänische Berater für private Zwecke aufgedeckt wird.
  • 2013: Jeppe Gaardboe, Frederik Brun Madsen, Søren Kristensen, Michael Klint und Steen Jensen (DR) für Dokumentarfilme über illegale Steuerberatung von Steuerberatern in etablierten Banken und Unternehmen.
  • 2012: Asbjørn With (Nordjyske Medier) für die Berichterstattung über das Scheitern der Rebild-Kommune in mehr als 130 Artikeln in Fällen von sexuellem Missbrauch, Zwangsräumung und Mißbrauch von Menschen mit Behinderungen.
  • 2011: Ulrik Dahlin und Anton Geist (Information) demonstrieren, dass bis zu 500 junge Staatenlose unter Verstoß gegen die internationalen Verpflichtungen Dänemarks systematisch ihres Rechts auf dänische Staatsbürgerschaft beraubt wurden.
  • 2010: Asger Westh, Lars Nørgaard Pedersen und die Fotografin Stine Larsen (Jyllands-Posten) für die Reportage „Hjem fra krigen“ (Heim aus dem Krieg) über das physische und psychische Leben von Soldaten nach dem Krieg.

Quelle: Dansk Journalistforbund (Dänischer Journalistenverband)

von

Günter Schwarz – 03.01.2020