(København) – Wenn es eine feste Verbindung über das Kattegat geben soll, muss diese für Züge und Autos nutzbar sein, so der Verkehrsminister. Die Möglichkeit einer festen Verbindung über das Kattegat, die Østjylland (Ostjütland) und Sjælland (Seeland) verbindet, wird seit mehreren Jahren diskutiert. Und die Pläne für eine Kattegatbrücke liegen noch auf dem Tisch.

Die sozialdemokratische Regierung hat beschlossen, die laufenden Voruntersuchungen zu einer festen Verbindung über das Kattegat fortzusetzen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr und Wohnungswesen hervor. Die Regierung sieht im Zusammenhang mit der Kattegatquerung große Perspektiven. Nach Angaben der Regierung kann eine Brücke über das Kattegat das östliche und das westliche Dänemark enger miteinander verbinden. Darüber hinaus könne die Verbindung die Reisezeit zwischen Aarhus und København um bis zu eineinhalb Stunden verkürzen.

Der Wirtschaftskommentator von TV 2, Ole Krohn, bezeichnet die Ankündigung der Regierung als „unglaublich interessant“. „Meiner Meinung nach ist eine Kattegat-Verbindung nach dieser Regierungsentscheidung deutlich näher gerückt“, sagt er.

Im Jahr 2018 stellte die VLAK-Regierung unter dem damaligen Statsminister Lars Løkke Rasmussen 60 Mio. Kronen (8,03 Mio. Euro) zur Verfügung, um die Möglichkeiten für eine Kattegatbrücke auszuloten. Und so wird die Machbarkeitsstudie des Projekts nun zum Finanzgesetz fortgesetzt.
Eine Machbarkeitsstudie ist für die Politik eine Grundvoraussetzung, um endgültig über eine dauerhafte Verbindung über das Kattegat zu entscheiden.

Unter anderem werden Klima- und Umweltaspekte einer Kattegatbrücke beleuchtet. Dieses wird von Verkehrsminister Benny Engelbrecht (Socialdemokraterne) betont. „Natürlich betrachten wir auch den Zusammenhang mit Klima- und Umweltbrillen. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass eine Kattegat-Verbindung aufgrund der deutlich kürzeren Reisezeiten zwischen Jylland (Jütland) und Sjælland die Anzahl der Inlandsflüge reduzieren kann“, heißt es in der Pressemitteilung.

Benny Engelbrecht betont, dass eine mögliche Brücke sowohl für Autos als auch für Züge passierbar sein muss.

Und das war ebenfalls absolut entscheidend für die Pläne der vorherigen Regierung, sagt Ole Krohn: „Die Geschichte ist so gelaufen, dass die VLAK-Regierung, als sie den Vorschlag für die Kattegat-Studie unterbreitete, der Sozialdemokratie und dem linken Flügel deren Zustimmung anbot, dann aber unterschreiben musste, dass man nur eine Straßenverbindung prüfen würde. Die Antwort war zu dieser Zeit allerdings „Nein“. Also erweiterte man jetzt die Studie und nimmt sowohl die Überlegung in Kauf, eine Straßn- und Schienenverbindung zu schaffen.“

Die Machbarkeitsstudie soll bis 2021 abgeschlossen sein. Vorläufigen Studien zufolge lag der Preis für eine Kattegat-Verbindung zwischen 58 (7,76 Mrd. Euro) und 136 Milliarden Kronen (18,2 Mrd. Euro). Der Preis hängt davon ab, ob die Verbindung mit oder ohne Schienenverbindung erfolgen soll.

Frühere Analysen basierten auf einer Verbindung von 18,3 Kilometern zwischen Hou südlich von Aarhus und der Insel Samsø und einer weiteren 18,4 Kilometer langen Verbindung zwischen Samsø und Røsnæs auf Sjælland.

Die Machbarkeitsstudie wird jetzt aber auch die Möglichkeit einer Verbindung von Sjællands Odde nach Djursland untersuchen.

Als die VLAK-Regierung die Idee einer Kattegatbrücke vorstellte, wurde sie im Folketing in Christiansborg von allen Parteien größtenteils positiv aufgenommen.

von

Günter Schwarz – 19.01.2020