Die Corona-Krise greift weiterhin um sich, und alle hoffen, dass sie bald vorbei sein wird. Aber bevor wir so weit kommen, bittet ein Museum darum, die Erfahrungen mit der Coronainfektion zu teilen, bevor sie vergessen werden.

Wie Tausende anderer Dänen ist auch Alexandra Damgaard vorerst gezwungen, von zu Hause aus zu arbeiten. Es ist ein ungewöhnliches Alltagsleben, das sich sehr von dem unterscheidet, wie es bei ihr bis vor wenigen Tagen war. Und genau aus diesem nicht alltäglichen Alltag sammelt die Museumsleiterin des Museums Lolland-Falster Geschichten in Form von Briefen, Fotos und sonstigem.

Das Museum Lolland-Falster will die Coronakrise für die Nachwelt dokumentieren und sammelt deshalb Bilder und Geschichten aus dem Alltag zu Hause und am Arbeitsplatz, heißt es in einer Anfrage des Museums an die Öffentlichkeit. Damit hofft Alexandra Damgaard, dass sich die Menschen in dieser ungewöhnlichen Zeit ihre Erfahrungen sammeln, um sie dem Museum zukommen zu lassen.

„Es sind Bilder, es sind Gedanken, vielleicht auch Verse, oder man möchte ein Snapchat-Video teilen“, sagt die Museumsleiterin.

Epidemien aus der Vergangenheit haben bereits Einzug in die Geschichtsbücher gehalten. Die Lolland-Krankheit, von der 1831 mindestens 30.000 Einwohner betroffen waren, und als 1850 die Cholera in Bandholm grassierte, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts traf auch die Spanische Grippe wie den Rest Dänemarks auch Lolland-Falster.

Das Museum Lolland-Falster möchte die Erinnerungen der Menschen an die Coronakrise für die Nachwelt erhalten.

Doch obwohl es Bilder aus dieser Zeit der Epidemien gibt, weiß man heutzutage nicht viel darüber, was die Menschen über die damaligen Situationen dachten. Das will Alexandra Damgaard jetzt in Bezug auf die Coronakrise ändern. „Es ist wichtig, weil wir daran denken müssen, unsere Geschichten zu erzählen“, erklärt sie, dass sie später anderen helfen können, die dann gleiches oder ähnliches erleben.

„Vielleicht erinnern wir uns daran, einige dieser Dinge zu erzählen und über diese Erfahrungen zu lesen, die Menschen gemacht haben – wenn wir in hundert Jahren in einer ähnlichen Situation sitzen – vielleicht nicht gerade Corona – aber etwas anderes.

von

Günter Schwarz – 21.03.2020