Merkel kritisiert die Türkei
Bundeskanzlerin Angela Merkel fliegt heute in die Türkei, wo sie in Istanbul zunächst Vertreter ziviler Organisationen trifft, bevor sie am morgigen Montag die Weiterreise nach Ankara antritt, wo sie als erste ausländische Regierungschefin nach der umstrittenen Parlamentsentscheidung im türkischen Repräsentantenhaus von Freitag, rund einem Viertel der Abgeordneten die Immunität gegen strafrechtliche Verfolgung abzuerkennen, mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan zusammentreffen wird.
Dies sei „mit schwerwiegenden Folgen“ für kurdische Politiker verbunden, und der Vorgang erfülle sie „mit großer Sorge“, äußerte Merkel gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vor ihrem Abflug in die Türkei..
Aber sie wandte sich auch gegen Kritik, die immer wieder das Scheitern des EU-Flüchtlingspaktes vorhersage ließ sie verlauten. „Was mich irritiert, ist, dass ich manchmal fast so etwas wie eine Freude am Scheitern beobachte“, sagte die CDU-Vorsitzende.
Ihr Politikverständnis sei jedoch ein anderes: „Ich will etwas zum Gelingen beitragen, und das sei oft genug sehr mühsam und dauere lange“, sagte sie.
von
Günter Schwarz – 22.05.2016