So oder ähnlich lauten heute die Schlagzeilen der Sensationspresse in Dänemark, denn der Fernsehsender TV2 hatte über den syrischen Flüchtling Daham Hamoud Hasan aus Esbjerg berichtet, dem im Rahmen der Familienzusammenführung gestattet wurde, eine seiner drei Ehefrauen und siebzehn seiner zwanzig Kinder nach Dänemark nachzuholen.

Der Mann war vor zwei Jahren als Asylant gekommen, und als Syrer wurde er als Flüchtling anerkannt, so dass ihm dadurch auch das Recht zusteht, seine in Syrien auf einem kleinen Bauernhof zurückgelassene Familie nachzuholen. Der Nachzug drei seiner zwanzig Kinder wurde abgelehnt, da diese bereits zu alt sind, um noch als Kinder im Sinne des Gesetzes zu gelten, und er musste sich für eine Ehefrau entscheiden, da Dänemark die in vielen islamischen Ländern durchaus übliche Vielweiberei nicht duldet.

Insofern ist dieser Fall aufgrund der Tatsache, dass die Familie für dänische und auch für europäische Verhältnisse „ungewohnt groß“ ist, zwar ungewöhnlich, aber sie ist noch kein Anlass, für eine Schlagzeile in der Sensationspresse zu sorgen. Zur Sensation macht der syrische Asylant die Sache erst durch sein Verhalten gegenüber dem Land, das ihn aufgenommen und Asyl gewährt hat.

So hat ihm die Stadt Esbjerg aufgrund der Größe seiner Familie eine der Anzahl der Personen angemessene Wohnung in einer ehemaligen Schule eingerichtet, deren Unterhaltungskosten die Stadt trägt, wie sie auch den Lebensunterhalt nach dänischem Sozialstandard für die Großfamilie bestreitet. Der Asylant Daham Hamoud Hasan nimmt dieses hin und sieht darin nichts Besonderes, dass die dänische Gesellschaft ihn und seine Familie unterhält. Worte der Dankbarkeit oder gar auch nur welche der Anerkennung sind ihm völlig fremd – im Gegenteil: er beschwert sich noch darüber, dass die Wohnung zu klein und zu eng ist. Auch weigert sich der Familienvater bislang hartnäckig, eine Tätigkeit aufzunehmen, um zumindest zum Unterhalt seiner Familie im Rahmen seiner Möglichkeiten beizutragen oder gar einen dänischen Sprachkurs zu besuchen, wobei er vorgibt, aufgrund einer Krankheit dazu nicht imstande zu sein.

Somit wird aus dieser Familienzusammenführung der „ungewöhnlich Art“ eine Sensation, und sie trägt sicher nicht dazu bei, die Akzeptanz von Flüchtlingen in der dänischen Gesellschaft zu erhöhen.

von

Günter Schwarz – 24.05.2016